Vergessene Idee und noch einmal Ballonfahrt

Veröffentlicht: 3. Mai 2011 in Natur
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Gestern Abend lag ich im Bett und hatte kurz vor dem schlafen gehen eine gute Idee. Ich wußte ganz genau, was ich heute morgen schreiben und hier bloggen wollte. Zufrieden schlief ich ein. Doch als ich heute morgen erwachte war sie weg. Meine Idee war einfach weg und ich war mir sicher, dass ich gestern doch nicht nur geträumt hatte. Ich suchte in meinen Gedanken und ich suchte weiter als ich mit dem Hund durch die Felder lief. Ganz locker bleiben, angeblich soll doch alles bei Zeiten wieder kommen. Ich werde meine Idee schon wieder finden. Oder hatte ich doch nur geträumt? Meine Idee blieb verschwunden, so sehr ich auch in meinen Gehirnwindungen suchte. Nun gut, wenn sie wirklich gut war, wird sie mir wieder einfallen.

So habe ich mich denn kurzfristig entschlossen in Anknüpfung an gestern, als ich von den Heißluftballons über unserem Haus berichtete, über meine eigene Ballonfahrt zu schreiben. Teile davon hatte ich bereits an anderer Stelle veröffentlichen. Also hier meine kleine eigene „Luftfahrergeschichte“.

Endlich hatte es für uns geklappt! Nach einigen Terminverschiebungen aufgrund von Wetter und Thermik, konnten wir an einem schönen warmen Juniabend zu unserer Ballonfahrt über die Waldgebiete des Kottenforst südlich von Bonn aufbrechen. Nachdem der Ballonführer mit seinem Team und Gästen einen für den Tag geeigneten Startplatz in Röttgen ausgemacht hatte und wir vor Ort angekommen waren, ging es an den Aufbau des Ballons.

Beim Vorheizen und Aufbau waren das Ballonteam und die Gäste im Einsatz. Der Korb wurde aus dem Anhänger geholt und auf die Wiese gestellt, der Ballon befestigt und vorgeheizt. Dabei mussten große Stoffmassen gehalten und durch Seile gesichert werden. Sonst sehen Ballons immer so klein aus. Jetzt aus der Nähe betrachtet kam mir alles riesig groß vor.

Als der Aufbau beendet war, hatten wir einen riesigen Ballon vor uns, mit dem wir uns ganz langsam von der Wiese in die Luft erhoben. Auf der einen Seite des Ballons stand der Ballonführer und sein Copilot und auf der anderen Seite ganz dicht gedrängt standen wir sechs Gäste.

Langsam glitten wir in den Abendhimmel und ließen den Ort Röttgen mit einigen Zuschauern unter uns. Eine wunderbare Erfahrung – einfach so dicht über die Häuser und die Bäume dahin zu schweben. Auch über eine kleine Grillfeier ging es hinweg.


Über den Bäumen des Kottenforstes sahen wir am Horizont andere Ballonfahrer und unter uns unseren Schatten.

Auch in Röttgen war im Juni 2010 das WM Fieber ausgebrochen. Wir konnten das örtliche Lokalderby aus der Luft betrachten.

Richtung Rheintal kam der Ballon den Baumkronen langsam immer näher, so dass wir ab und zu sogar Rehe im Wald sehen konnten.

Die Felder und Wiesen sahen aus wie groß angelegte Muster.

Auch kleine Dörfer konnten wir von oben betrachten, bevor wir in der Nähe eines Erdbeerfeldes auf einem Feldweg relativ sanft landeten. Wobei relativ sanft wirklich relativ bedeutet. Erst bei der Landung wurde mir klar, welche Gewalten hier durch Wind und Ballon am Werk sind. Wir mussten uns am Korb festklammern, der recht unsanft einige hundert Meter über den Acker gezogen wurde. Das war schon sehr ruppig, aber wenn man sich gut festhielt, sollte nichts passieren. Zu meinem großen Erstaunen passierte auch wirklich überhaupt nichts. Irgendwann konnte der Ballonführer herausspringen und sichern. Ein wenig wurden wir noch mit dem Korb über den Acker geschleift und dann war leider schon Schluss.

Einige Spaziergänger, Anwohner und viele Kinder kamen gelaufen, als der Ballon in ihrer Nähe herunter schwebte.

Die riesigen Stoffbahnen wurden mit unserer Hilfe wieder zusammengelegt und zusammen mit dem Korb im Anhänger verstaut. Dann bekamen wir tatsächlich noch eine richtige Ballonfahrertaufe, bevor es nach diesem erlebnisreichen Abend wieder zurück Richtung Bonn ging. Bei der Ballontaufe wurden wohl nach üblicher Ballonfahrersitte unsere Haare angebrannt und mit Sekt/Wasser gelöscht. Als Erinnerung haben wir nun jeder einen Ballonfahrernamen und eine Urkunde, die uns an den Himmelsritt erinnert.


Das gibt es nicht. Gerade in diesem Moment ist mir eingefallen, worüber ich heute eigentlich schreiben wollte. Ich habe eines meiner Bücher neben mir angesehen und da ist es mir wieder eingefallen. Nun gut, ich wusste doch, dass meine Idee nicht nur geträumt war und weiß jetzt, was ich an einem der nächsten Tagen schreiben werde.

Bis dahin wünsche ich allen Lesern einen schönen Tag ohne viel Vergessen.

Kommentare
  1. Gabi sagt:

    Sehr schön und interessant, wie Du diese Ballonfahrt beschriben hast. Wäre mal eine Überlegung wert, ob ich mich das auch mal trauen würde.

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  2. sucherin sagt:

    Das ist wirklich schade mit der Höhenangst, denn es war ein soooo schöner Ausflug, den ich Dir gerne auch einmal gewünscht hätte. Aber im neunten Stock hast Du ja von der Höhe her bereits die halbe Heißballonfahrt :-).
    Bei mir liegt das Schreibzeug auch in der Nähe, aber ich war gestern Abend sehr müde und schon halb am einschlafen – selbst schreiben wäre in dem Moment zu viel gewesen. Ich wünsche Dir einen schönen Tag

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  3. der_emil sagt:

    Danke für die schöne Geschichte -. aber da ich Höhenangst hab, werd ich wohl nie Ballonfahrer werden.

    (Und bei mir liegt IMMER Schreibzeug in der Nähe, damit ich Ideen schnell notieren kann.)

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