Wintermärchen am Valentinstag

Veröffentlicht: 16. Februar 2012 in Leonies Leben 2012
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In der Nacht zum Valentinstag hatte ich schlecht geschlafen. Immer wieder wachte ich auf. Vielleicht lag es auch an dem Fieber, das mein kleiner Infekt verursachte. Der Temperatursturz von Teneriffa in die Bonner Kälte machte sich langsam doch bemerkbar.

Ich wartete ganz dringend – fast fieberhaft – auf eine gute Nachricht und hatte zu diesem Zweck mein IPad neben mir auf dem Nachtisch liegen. Ich wartete bis zum Morgen vergeblich. Die heiß ersehnte Nachricht kam nicht.

In eisiger Kälte stolperte ich im Dunklen aus dem Bett und machte mich mit dem Hund zu unserem täglichen Morgenlauf auf. Draußen war es um die Null Grad. Es war grau, nass und ungemütlich. Die Straßen und Fußwege waren vereist. Jeder Schritt musste mit Bedacht gesetzt werden, um nicht auszurutschen. Alle paar Meter musste ich stehen bleiben, um dem Hund Eisstückchen, Salz und anderes Streumaterial aus den Pfoten zu entfernen. Und alle paar Meter lief er wieder  in ein neues Teil hinein und humpelte auf drei Beinen weiter, bis ich das Stückchen entfernt hatte.

Die Auspuffgase hinter den vorbei fahrenden Wagen bildeten giftig riechende Duftwolken. Als ich weg von der Straße auf den Feldweg lief wurden die Gerüche besser. Aber auch hier war ein Laufen kaum möglich. Ich bemühte mich zumindest im zügigen Schritt dahin zu eilen. Freude am Spazierengehen ist etwas anderes. Die Nässe hing in der Luft und legte sich auf die grauen dreckigen Felder. Ich erinnerte mich an einer Ausspruch aus fern vergangenen Tagen: „Als der Zauber auf die Äcker pisste“. Irgendwie passte dieser Spruch zu dem Tag.

Dann kam ich in den Nachbarortsteil. Dort war am Sonntag ein Karnevalsumzug durchgekommen. Überall verstreut lagen im nassen Matsch Konfettireste. Auch Glasscherben lagen immer noch überall weit verstreut auf den Fußwegen. Dass die Leute feiern und Spass haben wollen, verstehe ich ja. Dass sie dabei Glasflaschen zertrümmern müssen, verstehe ich leider immer noch nicht. Reste von klein gewordenen Luftballons hingen in den Fenstern, an denen ich vorbei stapfte. Ein eisglatter Weg, der mit Glasscherben bestreut ist. Graues Wetter und noch düstere Gedanken machten meinen Lauf schwer. Ich freute mich auf zu Hause und wollte nichts mehr von dieser grauen Suppe sehen, die mein Herz schwer machte und auf meine Gedanken drückte.

Um mit Emil zu sprechen: Positiv war am Valentinstag: die Gewissheit, dass der Valentinstag, der Karneval und auch der dreckige Februar irgendwann vorübergehen

Ich wünsche Euch einen viel besseren Tag.

Kommentare
  1. leonieloewin sagt:

    Hier im Rheinland sagt man: „Jeder Jeck ist anders“. Und von daher gönne auch ich jedem sein Vergnügen. Nur die Glasscherben die regen mich wirklich auf. Liebe Grüße Leonie

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  2. Gabi sagt:

    Bei uns in Wien ist das Wetter auch sehr grau. Von Schnee und starken Minusgraden noch am Anfang der Woche, wechselte es aprubt auf Plusgrade bis zu 6 Grad mit teilweise heftigen Winden und teilweise Regen. Übrig bleiben Matsch und Dreck.
    Das Problem mit übermäßig mit Salz gestreuten Gehwegen, welche für Kira ziemliche Probleme brachten, hatten wir auch. Ich wusste zeitweise nicht, wo ich mit ihr Gassi gehen sollte.

    Fasching habe ich früher sehr gern gehabt. Ich ging gerne auf Faschingsbälle (bei uns sagt man „Gschnas“ dazu), hatte viel Spaß dabei und ich liebte es, mich zu verkleiden. Vielleicht, weil ich dann mal „wer anderer“ sein konnte, als ich selbst.
    Mittlerweile ist mir der Fasching egal, aber ich denke mir, warum sollen aber die Anderen nicht ihren Spaß haben. Das Leben ist ernst genug.
    Aber Glasscherben und Mist zu hinterlassen ist natürlich nicht notwendig.
    Lg Gabi

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  3. Gute Besserung! Und immer einen großen Bogen um Scherben und so’nen Dreck.

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  4. Elvira sagt:

    Diesen Spruch liebe ich!

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  5. leonieloewin sagt:

    Sie kam und am Ende wurde alles gut und wenn nicht: war es noch nicht das Ende 🙂

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  6. leonieloewin sagt:

    vielen lieben Dank

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  7. […] meinem WP-Fotoblog gibt es jetzt bis zum Ende des Monats für eine Bloggerin jeweils ein Foto aus der Stadt, in der sie 3 Jahre gelebt, aber keine Fotos hat. Share […]

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  8. Elvira sagt:

    Ich hoffe, die heiß ersehnte gute Nachricht kam etwas später und bescherte dem traurignassen Märchen noch ein gutes Ende!
    Liebe Grüße,
    Elvira

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  9. leonieloewin sagt:

    Dann wünsche ich Dir einen wunderschönen sonnigen Tag draußen. Liebe Grüße Leonie

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  10. Anna-Lena sagt:

    Es geht aufwärts, mit den Temperaturen, mit dem Licht und hoffentlich auch mit deinem Infekt. Hier strahlt die Sonne und da ich heute frei habe, zieht es mich raus.

    Einen lieben Gruß in deinen Tag,
    Anna-Lena

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  11. leonieloewin sagt:

    Liebe Clara, danke für die aufmunternden Worte. Mit den Schuhen liegst Du vollkommen richtig und ich habe sogar welche für den Hund. Als er sich mal die Pfote verletzt hatte, musste er sie lange tragen. Allerdings liebt er sie überhaupt nicht und versucht sie immer abzustreifen. So habe ich für ihn halt die berühmte Wahl zwischen Pest und Cholera :-). Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße Leonie

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  12. leonieloewin sagt:

    Danke für die lieben Grüße. Hier ist es leider grau und regnerisch, aber als Hundebesitzer geht es natürlich dennoch raus. Ich wünsche Dir auch einen schönen Tag und gute Besserung weiterhin. Leonie

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  13. Leonie, das ist aber ein trauriges Märchen, doch leider realistisch. Im Märchen siegt doch immer das Gute – dann weisen wir doch mal der Sonne die gute Rolle zu.
    Wären für solche Tage nicht „Schuhe“ für den Hund angebracht, damit er sich die Pfoten nicht verletzt? Das ist jetzt wirklich keine Ironie – es soll doch so etwas geben.
    Es wird täglich besser mit dem Frühling – glaube mir.
    Herzlich Clara

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  14. M. sagt:

    Guten Morgen, liebe Leonie,
    glaub mir, ich bin auch heilfroh, wenn das ganze Tamtam vorbei ist. Ich kann dem Fasching nichts abgewinnen, ganz und gar nicht. Einmal waren wir zu so einer Veranstaltung. Das hat uns gereicht. Nie wieder. Bei uns ist heute ganz großer Weiberfasching. Leider geht da auch meine Tochter hin. Naja, auf der einen Seite hat es ja auch etwas Gutes. Ich bekomme die kleine Püppi zum betüddeln.

    Ich wünsche dir einen richtig schönen Februartag. Bei uns scheint die Sonne und es sieht jetzt schon nach einem herrlichen Tag aus…

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