In Mui Ne mit seinen vielen Gästehäusern und Restaurants scheinen sehr viele Individualreisende zu wohnen. Einige zieht es hier wegen dem guten Wind und den Kitesurfmöglichkeiten her, andere kommen um die roten und gelben Sanddünen zu bestaunen. Doch da der Tourist sich hier – abgesehen von großen Hotels – weitgehend nur auf vietnamesisch verständigen kann, was den meisten Vietnamreisenden doch recht schwer fällt, gibt es manchmal bereits am frühen Morgen kleine Mißverständnisse. Ich wollte mich bei den freundlichen Guesthouseinhabern nur erkundigen, ob sie auch ein Frühstück anbieten würde. Das schien laut ihrem Gebahren auf meine in Englisch und Zeichensprache vorgetragene Frage, nicht der Fall zu sein. Kurz nachdem ich wieder im Zimmer war, klopfte es an der Tür und eine Tochter des Hauses brachte uns eine dampfende Nudelsuppe mit Meeresfrüchten. Das vietnamesische Essen ist zu allen Tageszeiten gleich. Ein Frühstück, wie wir es in Europa kennen, ist den Vietnamesen fremd. So hatte mich unsere Wirtin also doch verstanden. Ob wir allerdings morgens um 7 Uhr bereits Lust auf Nudelsuppe verspürten, stand auf einem anderen Blatt. Doch da uns die gesamte Familie, die versammelt vor dem Haus beim Nudelsuppen Essen zusammen saß, beobachtete, schaufelten wir die Suppe freundlich lächelnd herunter. Meine Gedanken entfernten sich von der Nudelsuppe, die durchaus genießbar war. Doch was hätte ich nicht für einen guten Instant Kaffee gegeben. Doch der muss noch ein wenig in Europa auf mich warten.
Dann ging es zum Höhepunkt einer Mui Ne Reise. Die großen roten und weißen Wanderdünen standen auf dem Programm. Wieso rot und gelb habe ich nicht herausbekommen. Ich konnte nur südlich von Mui Ne eine eher rötliche Farbe am Strand ausmachen. Dort grasten merkwürdigerweise auch recht viele Kühe. Die restlichen Dünen schimmerten sowohl im Morgen als auch im Abendlicht golden und gelb. Mein Reiseführer hatte bereits vor recht aufdringlichen Kindern an den Dünen gewarnt, die einem Plastikuntersätze verkaufen möchten, mit denen die Touristen die Dünen herunterrutschen sollen. Als wir mit dem Scooter in die Nähe der Dünen kam, stürmten tatsächlich von allen Seiten Erwachsene und Kinder auf uns zu und hätten uns fast vom Roller gerissen. Hier scheint ein großer Konkurrenzkampf um die Touristen zu herrschen. Eine große Gruppe koreanischer Touristen ließ sich auf den Deal ein und wurde zum Sanddünen schlittern die Berge hinaufgeführt. Uns ließ man nach eingien entschiedenen „nein“ in Ruhe. Dass das Schlittervergnügen vielleicht sogar Spaß macht ist eine Sache. Die andere Seite ist, dass ich Kinderarbeit in keiner Weise Vorschub leisten möchte. Und diese Kinder sitzen hier tatsächlich nur den ganzen Tag und verkaufen ihre „Schlittertouren“.
Mich begeisterten die wunderschönen gelb, rot und goldenen Farbtöne der beeindruckendn Sanddünen. Schade, dass ich die Dünen nicht so gut im Bild festhalten konnte, wie sie tatsächlich aussahen. Von den Gipfeln der Dünen bietet sich zudem noch ein wunderschöner Ausblick auf die Küste mit den vielen Fischerbooten vor Mui Ne.
Danach fuhren wir weiter die Küste Richtung Norden hoch und passierten viele wunderschöne Sandstrände. Leider sind einige von ihnen bei näherem Hinsehen doch recht verschmutzt. Mit dem Umweltschutz und einer ordentlicher Abfallentsorgung wird es hier noch nicht so genau genommen. Anders an den Touristenstränden. Dort räumen große Kolonnen von Reinigungskräften den gesamten Tag über auf. Wir spazierten an einem Strand entlang und schauten uns das vietnamesische Strandleben an. Die vielen Sonnenschirme am Strand, die aus der Ferne wie entspannte Strandleben aussahen, täuschten. Die meisten Leute hier am Strand arbeiteten. Fischer zogen Fische und Muscheln aus dem Wasser. Frauen transportierten diesen in großen Körben, die sie mit einer Stange trugen, zu anderen Frauen, die unter den Sonnenschirmen saßen und den Fisch und die Meeresfrüchte zubereiteten und verkauften.
Zwischen all der Betriebsamkeit waren einige vietnamesische und koreanische Touristen, die auch ein wenig badeten oder sich in Gruppenfotos ablichteten. Die meisten vietnamesischen Frauen tragen auch hier am Strand lange Hemden, lange Hosen, einen großen Hut, Häufig auch Handschuhe und einen Mundschutz. Ab und zu sieht man auch Socken, die über die Flip Flops gezogen werden. Weiß ist schick und keine Vietnamesin möchte zu viel Sonne auf ihre Haut bekommen. Mundschutz ist hier insbesondere bei Frauen sehr stark verbreitet. Er soll gegen Sonne, aber auch gegen Infektionen und dreckige Luft schützen.
Im Guesthaus erwartet uns der Hofhund, der hier wirklich bei seiner Familie ein gutes Leben führt. Er bekomt gutes Futter und wird auch nicht gegessen werden. Auf meine diesbezügliche Nachfrage meinte der benachbarte Hotelbesitzer, der ein wenig Englisch spricht, dass die Leute im Süden von Vietnam keine Hunde essen würden. Das würden nur die Leute im Norden und die Russen machen. Russen würden auch die einzigen Touristen sein, die Schlange, Kröte oder sogar Katze ordern würden. Ob das stimmt? Ich kann nur mutmaßen.
Euch wünsche ich allen ein schönes langes Herbstwochenende.
habe ich wohl verpasst 🙂
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Das Surfgebiet ist dort, wo die (wenigen) Touristenhotels sind. Dann hat man es mit dem Brett nicht so weit!
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Was ich allerdings die ganze Zeit nicht gesehen habe – wo genau ist das Surfgebiet. Ich denke, dass wir nicht zur richtigen Zeit dort waren. Aber ein Sturz ins warme Wasser – das kann ich mir gut vorstellen. liebe Grüße Leonie
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Das war der Grund, warum wir damals einen Teil unserer Zeit in Mui Ne verbracht haben. Ab 11 Uhr springt hier der Wind an und der Strand entwickelt sich zu einem Surfparadies! Wenn man fällt, dann wenigstens in warmes Wasser 😉
Liebe Grüße, Emily
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Geht mir auch sp. Aber wenn es keinen Kaffee gibr, gibt es keinen.
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Ich glaube, mit der Nudelsuppe könnte ich mich notfalls anfreunden – aber ich würde zur Entzugsperson werden, wenn ich länger als 24 Stunden keinen Kaffee bekäme. Das kann ich mir viel schlechter vorstellen.
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Den brauche ich hier zurzeit auch,
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Wir sollten aber einen Regenschirm mitnehmen
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immer:-)
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Ja, da mag was dran sein, kommste mit?
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Das habe ich mir gedacht – dann belasse es lieber beim Lesen über Vietnam :-). Liebe Grüße
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noch nicht 🙂
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Neee, das ist dann wirklich nichts für mich. Ich brauche trockene Luft, bei feuchter schlägt dann gleich das Asthma erbarmungslos zu.
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Da will keiner hin:-)
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Stimmt, die Dünen sehen wirklich ein wenig wie Sahara aus und ich habe auch schon einen kleinen Reiseveranstalter vor Ort gesehen, der sich Sahara Tours nennt. Hund und Co. kommen mir auch nicht auf den Teller, bleibe lieber bei Nudelsuppe zum Frühstück :-).
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Selbst an Nudelsuppe zum Frühstück kann man sich gewöhnen :-). Freut mich, wenn Dir der Blog gefällt. Liebe Grüße Leonie
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Im Blog über Nha Thrank hatte ich eine Kaffeetasse samt Zubereitung abgelichtet. Es gibt Kaffee. Doch schmecken tut der für meinen Gaumen nicht richtig gut. In einigen Geschäften habe ich auch Instantkaffee gesehen. Dafür fehlt leider zumeist das heiße Wasser. Aber einige Wochen ohne Kaffee ist nicht soschlimm. Dafür gibt es gute Fruchtsäfte und viele Eindrücke. Halbzeit ist überschritten :-).
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..und die Lofoten ?
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ich hoffe, dass er den Blog liest 🙂
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Die Dünen sehen aus wie in der Sahara! Also für mich gäbe es weder Hund noch Katze, geschweige denn Schlangen oder Kröten!!!
Weiterhin viel Spass!
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Freue mich Deine interessanten Berichte zu lesen, da kann ich mir die Reise nach Vietnam machen, weil mir das weniger zusaen wuerde – vor allem nicht Nudelsuppe zum Fruehstueck. 🙂
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KATZE??? Man gut, dass es sicher auch viele Früchte gibt. Das würde mir während des dortigen Aufenthalts vollkommen reichen. Abgesehen von den vielen Meeresfrüchten.
Nudelsuppe zum Frühstück scheint genauso surreal, wie Himbeereis zum Frühstück. Nur Rock’n’Roll im Fahrstuhl … das wäre verhandlungsfähig! 😉
Aber keinen Kaffee? Nicht einmal Instant? Das ist echt hart! Gibt es auch keine Alternativen? Aus bestimmten Wurzeln kann man doch sowas ähnliches brauen. Schmeckt zwar furchtbar, ist aber … na ja, immerhin … man wird ja genügsam! 😛
Weiterhin viel Spaß wünsche ich Dir! Wie lange darfst Du denn noch?
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Ich meinte damit das die Bagpacker die Ersten sind und spaeter kommen die Hotelburgen, ich schreibe es aber ohne Wertung, daher nicht missverstehen.
Es ist der Gang der Dinge und in meinen 23 Jahren im Tourismusgeschaeft habe ich es oft erleben duerfen. Es bringt meistens eine andere Kultur mit sich, aber die Welt ist im staetigem Wandel, bin gespannt wie zum Beispiel Dubai in 100 Jahren aussieht, oder Shanghai. Laut National Geographic wird es die Staedte nicht mehr geben.
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Auf den Lofoten. -)
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Da wird Lasko sich freuen!
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Das wirklich Individuelle gibt es allenfalls als Zufallsergebnis. Aber wo ist das anders?
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Vietnam ist im moment das Individualreiseland Nummer 1.
Kurioas an diesen Laendern ist, dass die Reisenden das individuelle, urspruengliche suchen und mit ihrem Besuch in den Laendern das Gegenteil hervorufen.
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kein Problem 🙂
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Sorry für den Fehler im ersten Kommentar. Schreibe gerade am Tablet meines Sohnes. Warum die Autovervollständigung aus „ich“ „Christian „machte, wird mir wohl ein ewiges Rätsel bleiben. 🙂
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Liebe Dank und Dir ein schönes Wochenende, Leonie
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Es ist immer zwischen 20 und 30 Grad warm und hat eine hohe Luftfeuchtigkeit – wahrscheinlich nicht unbedingt Deins, oder? 🙂
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Christian habe jetzt mehrere Berichte von Dir in einem Rutsch gelesen und danke Dir für die vielen interessanten Einblicke. Ich wünsche Dir noch viele schöne Erlebnisse.
LG Gabi
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Deine Reiseberichte sind interessant. Ich weiß aber nicht, ob ich mich dort wohlfühlen würde. Wie sind denn die Temperaturen im Moment?
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