Die Fahrt von San Augustin nach Popayán führt uns durch Rebellengebiet der FARC. Rebellen treffen wir nicht, dafür jedoch jede Menge Militär, das hier anscheinend sehr bewusst Anwesenheit zeigt. Um zu signalisieren, dass die Strecke ok bzw. „Rebellen rein“ ist, haben die Fahrer beim Passieren der Streckenposten die Daumen. Routine? Was wäre denn der andere Fall? frage ich mich.
Die Strecke ist größtenteils eine aufgeweichte Sandpiste, so dass sich die 180 Kilometer auf der regennassen Holperstrecke durch den Urwald hinziehen. Wir überqueren einen Höhenzug der Andenkordillere und kommen auf 3000 Höhenmeter hinauf. Nach Popayán geht es dann wieder auf 1600 Höhenmeter herunter. Die Stadt Popayán war bis vor kurzer Zeit ein Bollwerk der FARC, die dort gegründet wurde. Auch heute sollen sich hier noch viele Rebellen in den unzugänglichen Wäldern trotz der vielen Militärkontrollpunkte befinden. Daher wird in dieser Gegend von Kolumbien dringend davon abgeraten, allein loszuziehen oder auch nur bei Dunkelheit Auto zu fahren. Viele Lastwagen fahren diese Strecke im Konvoi und nachts soll sich kaum ein Fahrzeug hier allein entlang trauen.
Die Kolonialstadt Popayán liegt im Bezirk Cauca. Südlich vom Caucatal verläuft die Panamericana durch die Region, in der Zentral- und Westkordilleren zusammentreffen. Auch wir werden später ein Stück auf ihr fahren. Doch zunächst besichtigen wir das 1537 gegründete Popayán, Kolonial- und Hauptstadt des Bezirks Cauca. Es gibt sehr gut erhaltene oder auch restaurierte alte Gebäude – darunter viele Kirchen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Von den Auswirkungen der Erdbeben, die in der Stadt wüteten (das letzte 1983) ist nichts zu sehen. Alle Häuser sind sehr schön restauriert und überwiegend mit weißer Farbe angestrichen.
Popayán ist eine „junge“ Stadt, da hier auch eine Universität mit den unterschiedlichsten Fakultäten angesiedelt ist. Überall treffen wir in den Cafés, Restaurants und auf den belebten Plätzen auf Gruppen junger Menschen. Unter einer Brücke spielt eine Musikgruppe südamerikanische Rhythmen. Unser Hotel in der Nähe des großen Hauptplatzes ist mit einem großen Patio ausgestattet. Drinnen herrscht eine ruhige angenehme Atmosphäre, währen draußen bis spät in die Nacht Musik- und Straßenlärm die Stadt wachhalten. Mitten im Licht der Stadt am Abend ein Kinofilm projiziert auf die weißen Gemäuer am Hauptplatz.
Am nächsten Morgen fahren wir weiter (u.a. über die Panamericana) und die Stadt Buga in die Kaffeezone des Landes. Mich beeindrucken die großen Lastwagen, die häufig vier schwere Anhänger hinter sich herziehen. Bevor wir die Kaffeezone im westlichen Hochland erreichen, machen wir einen kleinen Zwischenstopp in der 1555 gegründeten Stadt Buga. Mittelpunkt des Stadtzentrums ist die Basilica del Senor de los Milagros. Darin zu besichtigen eine Christusstatue, der Wundertaten zugeschrieben werden. Um die Kirche gibt es eine Vielzahl von Geschäften, die religiöse Artikel verkaufen und überall um die Kirche sind Heerscharen von Pilgern anzutreffen. Wenn Armut und Krankheit zu groß sind, bleibt oft nur die Hoffnung auf ein Wunder.
Danke fuer die Erklaerung: wusste ich nicht.
LG,
Pit
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Laut den Informationen der Reiseleiter soll die Farc sogar noch sehr aktiv sein. Sie hätten sich zwar aus einigen Gebieten zurückgezogen, machen jedoch insgesamt unvermindert weiter.
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Hallo Leonie,
ist die FARC immer noch aktiv? Ich achte, die haetten aufgegeben.
Hab’s fein,
Pit
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Que bíen…merci beaucoup….
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BONSOIR gentille LEONIES
Mon petit passage du soir
Ce soir dans le ciel
Une étoile est née
Pour illuminer ta soirée
Lentement elle s’est déplacée
Et chez toi elle va s’arrêter
Pour t’éclairer et réchauffer ton coeur
En laissant une étincelle de bonheur
Bonne soirée suivie d une douce nuit
Gros bisous
Bernard
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Oh wie schön.
Das wurde mir irgendwann erzählt.
Das muss wohl nach dem Krieg gewesen sein.
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Das ist sicher schon eine Zeit her…interessant, wieso er gerade auf Kolumbien kam. Unser Reiseleiter war mit einer Kolumbianerin verheiratet, so dass er vor 30 Jahren dorthin gezogen ist.
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Ja, er wollte auswandern. Zum Glück blieb er. War wohl nur eine fixe Idee.
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Wollte Dein Vater nach Kolumbien fliegen und hat es dann doch nicht gemacht oder wollte er sogar dorthin auswandern? Bei Buga hatte ich auch die ganze Zeit die Bundesgartenschau im Kopf – obwohl keinerlei Gemeinsamkeiten bestehen…Wie heißt es so schön: die Hoffnung nie aufgeben. Ganz liebe Grüße Leonie
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Immer wieder bin ich froh, dass mein Vater doch nicht da hingeflogen ist.
Was wäre aus mir geworden???
Dein Bericht ist wieder sehr beeindruckend, Durch die Rebellenhochburg, nein!
Buga erinnert mich an Bundesgartenbau-Ausstellung.
Es ist also eine Pilgerstadt.
Auf ein Wunder hoffe ich auch noch.
deine Bärbel
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Mir ging es ähnlich, umso überraschter war ich festzustellen, wie vielfältig das Land doch ist. Liebe Grüße zu Dir und auch einen schönen 2. Advent, Leonie
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Ser aufschlussreich sind deine Schilderungen, liebe Leonie. Ich gestehe, von Kolumbien hatte ich bisher kaum Ahnung.
Liebe Grüße und habe einen schönen 2. Advent,
Anna-Lena
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