Das Jahr fing für mich wunderbar mit einer einwöchigen Reise auf die „Isla Bonita“ La Palma an. Nur am Sonntag fährt die Fähre tagsüber von Los Christianos auf Teneriffa über San Sebastian (La Gomera) nach Santa Cruz de La Palma. An den restlichen Tagen gibt es nur Nachtfahrten – ungünstige Zeiten und natürlich gibt es nachts auch nicht sehr viel zu sehen. Daher war ich froh ein Ticket für den Sonntag bekommen zu haben. Wir fuhren den Wagen vollgepackt mit Wandersachen und Proviant auf die Fähre. Bei hohem Wellengang ging es am frühen Morgen von Los Christianos zuerst nach San Sebastian auf La Gomera, um dann an La Gomera vorbei nach La Palma zu reisen. Lasko konnte derweil unten im Schiff im Auto auf seinem gewohnten Reiseplatz in Ruhe schlafen, um sich für die anstehenden Wanderungen auszuruhen.
Mein zweiter Aufenthalt auf La Palma – der schönen und wirklich sehr grünen Insel. Doch bei so vielen Wandermöglichkeiten, die die Insel bietet, wird es sicher nicht die letzte Reise auf die faszinierende Vulkaninsel gewesen sein. Auf La Palma gibt es tatsächlich unzählige Vulkane zu bestaunen, von denen einige auch noch vor gar nicht so langer Zeit aktiv waren. Irgendwann wird auch wieder einer von ihnen Feuer spucken. Einige Wissenschaftler vermuten wegen porösen Vulkanschichten auf der Südflanke der Insel außerdem, dass ein Teil von La Palma eines Tages im Meer versinken und einen Supersunami auslösen könnte. Aber das Schicksal, eines Tages wieder im Meer zu versinken, teilen wohl – auf hoffentlich sehr viele Jahre betrachtet – alle kanarischen Inseln.
Auffällig war bereits auf der Fähre, dass viele – zumeist jüngere – Leute nur mit Rucksack und Zelt unterwegs nach La Palma waren. Wir trafen einige von ihnen später in den Bergen wieder. Sie schliefen nachts draußen im Zelt, was teilweise in den Bergen in der Höhe ganz schön kalt und feucht sein kann. In einer Woche überquerten sie die Insel von Süd nach Nord oder auch von Ost nach West. Beneidenswert. Ähnliche Abenteuer habe ich vor vielen Jahren auch unternommen. Doch im Moment bin ich ehrlich gesagt recht froh, dass ich nicht draußen genächtigt haben und wir jeden Abend zu unserem – wenn auch einfachen – Quartier in Puerto Naos an der Westküste zurückkehren konnten.
Dennoch ging es jeden Tag auf eine andere Tour, so dass wir sechs Tage lang neue Wandertouren auf der Insel erkunden und ausprobieren konnten. Sehr schade ist und bleibt für mich, dass Hunde im Nationalpark auf La Palma (auch an der Leine) verboten sind. Gerade im Nationalpark rund um die Caldera de Taburiente gibt es herrliche Wandertouren. Die konnten wir dieses Mal leider wieder nicht angehen. Doch ich lernte einen jungen Mann kennen, der in der Nähe des Nationalparks auf einer Finca wohnt. Und der bot mir an, bei einem „nächsten“ La Palma Besuch Lasko einen Tag in Pflege zu nehmen. Auf das freundliche Angebot werde ich sicher irgendwann gerne zurückgreifen.
Bei meinem letzten Aufenthalt hatte ich die Parade-Wanderstrecke der Insel, die Ruta de los Volcanes, bereits zu einem großen Teil mit Lasko gewandert. Diese Tour verläuft von Süd nach Nord über die Insel. Der Hauptteil der Strecke startet im Ort Los Canarios auf 722 Höhenmetern und führt von dort über viele Vulkane bis auf den Deseada II (1932 Höhenmeter) und weiter bis zum Refugium El Pilar (1440 Höhenmeter). Häufig wird die Strecke auch einfach aus der Höhe talwärts begangen. So hatte ich es damals auch gemacht, musste danach aber wieder zurück, da mein Wagen oben in El Pilar stand. Dieses Mal starteten wir „unten“ in Los Canarios und arbeiteten uns auf die Vulkane hoch. Nicht immer ein einfaches Unterfangen. Mir persönlich fällt auch das Absteigen in dem Vulkangeröll, auf dem man leicht ins Rutschen gerät, nicht immer so leicht.
Doch wenn im Frühjahr die Transvulcania auf La Palma stattfindet, dann wandern die Teilnehmer nicht nur diese Strecke, sondern sie laufen sie sogar entlang. Und sie laufen nicht nur diesen Teil über den Berggrat der Insel, sondern starten an der Küste und laufen mit dem Ultramarathon 76 Kilometer über den gesamten Berggrat der Insel mit allen Höhen und Tiefen. 76 Kilometer und über 8000 Höhenmeter werden dabei zurückgelegt. Für mich eine unvorstellbare bewundernswerte Leistung.
Doch auch wer kleinere Touren liebt, kommt auf La Palma beim Wandern voll auf seine Kosten. Es gibt in allen Höhenlagen und allen Gebieten der Insel wunderschöne Rundtouren, die immer wieder neue interessante Ausblicke von der Höhe auf die Küste oder auch die Nachbarinseln bieten. So gibt es eine Wanderung rund um den Vulkan San Juan, bei dem sich Lavaschlacke und Kiefernwälder auf angenehme Art und Weise abwechseln. Gut gefallen hat mir auch eine Küstenwanderung unterhalb des kleinen Ortes Tijarafe. Von Tijarafe ist es möglich auf drei verschiedenen reizvollen Wanderwegen an die Küste zu gelangen. Doch im letzten Teil der Wanderung geht es steil im Zickzack an einer Felswand hinunter. Hier ist schon ein wenig Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt. Doch es bieten sich herrliche Ausblicke auf die Küste. Und wer mag, kann am Meer angekommen, in der Piratenbucht bei ruhiger See ein Bad nehmen. Auf den Fotos sieht es vielleicht nicht so gewaltig aus, aber wer genau hinschaut und den „kleinen“ Wanderer entdeckt, mag vielleicht die gewaltigen Felsen erahnen.
Interessant ist auch der Besuch des Besucherzentrums in der Nähe von El Paso, in dem es interessante Informationen über die Insel und insbesondere den Nationalpark gibt. Ein wenig weiter befindet sich eine Quelle, aus der frisches Quellwasser zum Mitnehmen sprudelt. Zukünftig wird es ein weiteres Besucherzentrum in San Nicolás geben. Das befindet sich zurzeit im Bau. In San Nicolás haben sich unter dem Lavastrom Vulkanröhren herausgebildet. Bislang wurden diese von Wanderern und anderen Interessierten häufig auf eigenes Risiko begangen. Zukünftig soll es an dieser Stelle Informationen und geführte Besichtigungen durch die längsten Vulkanröhren der Insel geben. Wer die Cueva del Viento, die längste Vulkanröhre Europas auf Teneriffa kennt, ist sicher auch an der hiesigen unterirdischen Röhre interessiert.
Und wer genug gewandert hat, dem sei ein Besuch der wunderschönen Hauptstadt Santa Cruz de La Palma empfohlen. Bunte Häuser, historische Bauten, gemütliche Plätze, Museen und viele Geschäfte laden zum Verweilen ein.
Auch ein großes britisches Kreuzfahrschiff lag vor der kleinen Inselhauptstadt auf Reede. Ein wenig müde vom vielen Wandern, aber mehr als zufrieden, ging es für uns mit der Fähre wieder zurück nach Teneriffa.
Danke Pit. Werde sofort schauen. Liebe Grüße und einen schönen Tag, Leonie
LikeGefällt 1 Person
Hallo Leonie,
gerade bin ich in einem anderen Blog, „Rivella49’s Blog“ [https://rivella49.wordpress.com/] auf einen wirklich lesenswerten Artikel über Lanzarote gestoßen [http://tinyurl.com/gmrpjzm]. Interessiert Dich bestimmt auch.
LG,
Pit
LikeGefällt 1 Person
Das mache ich gerne, liebe Leonie
LikeGefällt 1 Person
Das ist er Gang der Dinge. Wir werden alle älter und damit auch ein wenig langsamer. Liebe Grüße und eine schöne Woche, Leonie
LikeLike
Mein „Süßer“ ist schon fast 12 und leider herzkrank, daher nicht mehr so mobil. Früher war es auch ein Sportler!
LikeLike
Liebe Moni, ich finde es sehr spannend, dass alle kanarischen Inseln so unterschiedlich sind. Lanzarote müsste ich auch einmal wieder besuchen. Dort war ich in den 80ger Jahren und es hat sich bestimmt viel verändert. Melde Dich, wenn Du auf Teneriffa bist. Liebe Grüße Leonie
LikeLike
Liebe Leonie,
was für ein wunderbarer Insel-Reise-und Wanderbericht. Ich liebe ja die Kanaren, aber für mich ist Lanzarote „Die“ Insel! Allerdings erinnert vieles, was Du berichtest, mich an Lanzarote. Im Spätfrühjahr werde ich wieder meinen Inselbesuch machen. Vielleicht schippere ich dann auch mal auf „Deine“ Insel. 🙂
Liebe Grüße
moni
LikeGefällt 1 Person
Er wird in zwei Monaten acht Jahre, langsam grau, aber ist „fit wie Turnschuh“ :-). Liebe Grüße Leonie
LikeLike
Hallo, wie alt ist denn Laslo – er wandert ja super mit!
LikeLike
my pleasure!
LikeGefällt 1 Person
thank you so much
LikeGefällt 1 Person
Such a fabulous place, scenic and utterly fantastic, your photographs perfect, thank you! Enjoy your travels!
LikeGefällt 1 Person
freut mich, danke, schönen abend
LikeGefällt 1 Person
Danke sehr, den wünsche ich Dir auch.
LikeLike
oh, wie immer schön. möge es ein guter Tag werden
LikeGefällt 1 Person
Danke schön für deine Reaktion auf meine Anmerkungen, Leonie.
Ich verfolge auch Volkers Blog und kenne seine Berichte. Das ist so eine schöne Ergänzung, wenn man von verschiedenen Seiten persönliche Eindrücke und Informationen erhält. Es rundet das eigene Bild (zumindest die Vorstellung) ab.
LikeGefällt 2 Personen
Ja, das finde ich auch sehr schade, denn ich hätte so gerne Touren auch im Nationalpark unternommen. Liebe Grüße zu Dir nach Berlin Leonie
LikeLike
Die Hauptstadtfotos von Santa Cruz gefallen mir am besten.
Dass Lasko nicht „erwünscht“ ist, ist ja wirklich traurig.
Liebe Grüße zu dir von Clara
LikeGefällt 1 Person
Wie wahr Anna-Lena..ganz liebe Grüße zu Dir, Leonie
LikeGefällt 1 Person
Was für eine wunderbare Landschaft, die mich ein bisschen an Lanzarote erinnert, was die Ursprünglichkeit betrifft. Mich faszinieren Landschaften, von Vulkanismus geprägt, immer wieder.
Die Natur zeigt, dass sie das Sagen hat und macht und Menschen ganz klein, aber leider nicht unbedingt demütig.
Liebe Grüße zu dir, liebe Leonie 🙂 .
LikeGefällt 1 Person
Liebe Michèle, La Palma ist wirklich die Grünste aller Kanareninseln. Allerdings gilt natürlich auch dort: wenn es grün ist, regnet es im Allgemeinen relativ häufig. Auf La Palma hängen die Wolken ständig auf der Ostseite der Insel und kommen in einer Art Wolkenwasserfall auch häufig auf die Westseite hinüber. Doch wen ab und zu ein bisschen Wolkennässe nicht wirklich stört, der ist zum Wandern auf La Palma absolut richtig. Wenn es Dich interessiert, kannst Du ja auch mehr über den Link den Zeitreisender Volker hinterlassen hat, über die Insel erfahren.
Lasko würde überall bleiben, wenn es was zu fressen gibt :-). Irgendwann würde er mich wahrscheinlich vermissen, aber einen Tag würde er ohne Probleme auch bei Fremden bleiben. Ganz liebe Grüße nach Hamburg, Leonie
LikeGefällt 2 Personen
Lieber Volker, danke für die tolle Ergänzung. Ich habe gerade Deinen interessanten Bericht gelesen. Bei meinem letzten Aufenthalt war ich auch einmal auf der Caldera de Taburiente im Nationalpark und sehr von der beeindruckenden Natur angetan. Wenn da nicht Lasko wäre, würde ich sehr gerne noch einmal mitten im Herzen von La Palma wandern. Danke auch für den Link zur ARD Mediathek. Das Video werde ich mir noch heute anschauen. Liebe Grüße Leonie
LikeGefällt 1 Person
Dein Reisebericht hat mir gerade einen sehr lebendigen Eindruck von der Insel und ihrer Beschaffenheit vermittelt. Vielen Dank, Leonie, für die interessanten Details und die vielen traumhaften Fotos der Landschaft und Küste!
Ich bin immer noch völlig geplättet, wenn ich an die 76 km Strecke denke, die du erwähnt hast. Mit diesen Höhenunterschieden! Laufend! Und dann noch oft dieses Geröll unter den Füßen Das ist wirklich sagenhaft!
ich würde es bedeutend ruhiger angehen lassen. ^^ Vom Tempo, aber auch von der Länge der Strecke her. Die Ausblicke sind grandios! Und dIe Hauptstadt der Insel scheint ganz eindeutig auch einen Besuch wert zu sein!
Was mich obendrein hellhörig gemacht hat, ist deine Anmerkung, die Insel sei sehr grün. Das ist natürlich für mich ein Punkt, der Gewicht hat. Von Fuerteventura und Gran Canaria kenne ich es etwas sand- und steinbetonter, war dort seinerzeit jedoch auch nicht so weit herumgekommen, so dass der Eindruck täuschen kann.
Freut mich, dass Lasko es so gut mitmacht und schade, dass es im Nationalpark nicht geht. Aber die Lösung mit der Tagesbetreuung für ihn, hört sich doch gut an! Würde er das klaglos mitmachen? Bei jemandem, den er nur wenig kennt, bleiben in der Zeit?
Liebe Grüße
Michèle
LikeGefällt 1 Person
Sehr schöner Reisebericht mit wunderbaren Bildern!
Ja, La Palma ist wirklich wunderschön! Wir sind in der Caldera auch etwas gewandert, und in dem Besucherzentrum in der Nähe von El Paso waren wir auch.
Siehe meinen Reisebericht unter: http://volkerhoff.com/reisebericht-la-palma-teil-7-in-der-caldera-de-taburiente/
Sehr schön ist auch der Spruch: „Wen Gott liebt, dem schenkt er Wein und ein Leben auf La Palma“.
Lasko ist aber wirklich lieb, dass er alle Wanderungen so brav mitmacht.
Falls du das La Palma-Video aus der WDR-Reihe Wunderschön noch nicht kennst, hier der Link:
http://www.ardmediathek.de/tv/Wundersch%C3%B6n/Wundersch%C3%B6n-La-Palma-Zauberinsel-im-A/WDR-Fernsehen/Video?documentId=25756614&bcastId=12877292
Ist noch bis zum 25.01.16 abrufbar.
Liebe Grüße!
Volker
LikeGefällt 2 Personen
Mich wundert es auch, aber bislang hat sein Leder unter den Sohlen noch keine Schäden davon getragen. Ab und zu reib ich ihn allerdings mit Melkfett ein.
LikeGefällt 1 Person
Dachte ich mir schon, dass er hart im Nehmen ist. Und er geht ja auch freiwillig mit. Er wuerde ja auch zeigen, wenn es zu hart wird. Dass er Hundeschuhe nicht so gerne mag kann ich mir vorstellen.
LikeGefällt 1 Person
Hallo Pit, Lasko ist da hart im Nehmen. Er kennt Lava ja bereits von Teneriffa :-). Nein im Ernst – ich habe auch Hundeschuhe für ihn für wirklich harte Stellen, aber die zieht er gar nicht gerne an. Liebe Grüße zu Dir, Leonie
LikeGefällt 1 Person
Ich freue mich, wenn Dir die Fotos von La Palma gefallen haben. Wir haben die Tage auf der Insel sehr genossen. Ganz liebe Grüße Leonie
LikeLike
Hallo Leonie,
danke fuer diesen interessanten und reich bebilderten Reisebericht. Wie haben eigentlich Laskos Pfoten die Lava ueberstanden?
Hab‘ eine feine Woche,
Pit
LikeGefällt 1 Person
Liebe Leonie, da warst du ja mal wieder kräftig unterwegs.
Sogar Laslo war müde.
Deine Fotos sind so herrlich. Danke, dass ich mit dir gehen konnte.
Liebe Grüße Bärbel
LikeGefällt 1 Person