Mit ‘letztes Mal’ getaggte Beiträge

Lasko denkt

Lasko denkt

Gestern – im Moment machen wir alles zum letzten Mal. Ich hoffe, dass wir das alles nicht wirklich zum letzten Mal machen. „Aber zumindest, so schnell nicht wieder“, sagt Leonie. Wir gingen daher gestern zum letzten Mal wandern – natürlich auf unserem Lieblingsweg. Wir gingen zum letzten Mal einkaufen – natürlich in unserem Lieblingsgeschäft. Vielleicht gehen wir auch noch mal essen – natürlich bei unserem Lieblingsspanier. Wir schwimmen noch einmal morgens zusammen im Naturpool – natürlich und mit Fell. Wir besuchen noch einmal die Nachbarn und trinken zusammen ein Glas Wein – natürlich darf es für mich auch ein Knochen sein. Wir rennen noch einmal die Promenade entlang – natürlich nicht ohne ein Seufzen von Leonie Richtung mehr. Wir essen noch einmal Lammkoteletts – natürlich Leonie das Fleisch und ich die Knochen. Wir……so viele letzte Male.

Servicepoint Bank

Servicepoint Bank

Heute– wir haben hoffentlich zum letzten Mal die kundenfreundliche S-Bank besucht, die stets zu Diensten des Kunden da sein will (verspricht zumindest die Werbung). Die Realität sah auch heute leider wieder anders aus. Es gibt in der Filiale einen Direktor, einen zweiten Direktor und einen Sachbearbeiter, der hinter dem Schalter steht. Im Allgemeinen und auch im Besonderen scheint nur der Letztere zu arbeiten. Auch, wenn sich lange Schlangen vor seinem Schalter bilden, schauen die beiden Herren Direktoren mit verschränkten Armen ihm gerne  bei der Arbeit zu.

Heute hatte der zweite Direktor leider (für uns) Ferien. Der Sachbearbeiter arbeitete die vielfältigen Anliegen der Menschen, die in einer langen Schlange vor ihm standen, ab. Als Leonie und ich endlich zu ihm vorgedrungen waren, erklärte er uns, dass für unser Anliegen der Direktor zuständig sei. „Vielleicht könnte Ihnen auch der zweite Direktor helfen, aber der hat leider Urlaub“, informierte er Leonie. „Gut“ meinte Leonie. „Kann ich  zu ihm reingehen?“ Sie wollte sich gerade in Richtung des kleinen Zimmers bewegen, das der Herr Direktor sein eigen nennt. Doch der Sachbearbeiter erklärte, dass sie warten müsse, da der Herr Direktor gerade außer Haus sei.

Leonie nahm auf einem Stuhl vor dem Zimmer Platz und ich legte mich auf den Boden. Es vergingen viele Minuten und ich erhielt viele Streicheleinheiten von vorbei kommenden Bankkunden. Nach sage und schreiben 95 Minuten erschien der Herr Direktor verschwitzt mit seinem Tennisschläger in der Tür. Er kam gerade vom Tennis spielen und hatte sich dabei wohl ein bisschen verausgabt, so dass er sich verständlicherweise nicht sofort in den Dienst des Kunden stellen konnte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, lief in sein Zimmer, schmiss sich in seinen Sessel und begann seine SMS zu checken.

Eine Stunde später hatte er sich ein wenig erholt und winkte uns zu sich in sein Zimmer. Nun half er Leonie, die gerne ihre Bankkarte internetfähig gemacht haben wollte. Da er selber immer noch zu erschöpft war, durfte Leonie auf seinem Stuhl Platz nehmen und sich die Karte selber an seinem PC einrichten, während er weiter sein Handy bearbeitete. „Andere Länder, andere Sitten“, sagte Leonie leise zu mir. Aber nach 2 und einer halben Stunden spazierten wir mit einer internetfähigen Bankkarte aus der servicefreundlichen  Bank hinaus. Solche Erlebnisse können dann wirklich ruhig das letzte Mal gewesen sein.

Morgen – Es gibt wahrscheinlich noch ein paar weitere letzte Male.