In San Augustin, das im südlichen Hochland von Kolumbien liegt, gibt es so viel zu sehen, dass wir einige Tage bleiben konnten. Bereits das hübsche Hotel namens Anaconda im Landhausstil gebaut, ist sehenswert. Wir bekommen alle recht große Zimmer und noch größere Terrassen mit Sitzmöbeln und Hängematten, von denen wir den hübschen Blick auf die bergige grüne Waldlandschaft genießen können. Doch Mußezeit ist im engen Programm leider kaum vorgesehen. Am ersten Abend haben wir Glück und die Sonne scheint, so dass Hotel und Garten samt der beeindruckenden Aussicht im besten Licht erscheinen.
Am nächsten Morgen geht es gleich nach dem Frühstück mit einem örtlichen Guide zum Archäologischen Park, zu einem Museum und zu einer Waldrunde, auf der weitere archäologische Steine zu bewundern sind. Im archäologischen Park besichtigen wir die „Steinernen Götter“. Eine Kultur, die in der Gegend um San Augustin zwischen dem 6. Jahrhundert vor Christus und dem 14. Jahrhundert nach Christus erblühte. Unser lokaler Guide kann uns jede einzelne Steinfigur und auch die Inhalte der beschlagenen und mit großen Figuren versehenen Steingräber erklären. Alles habe ich nicht behalten, denn auf dem etwas 2 stündigen Rundgang waren es doch sehr viele Detailinformationen auf einmal. Immer wieder weist uns der Guide auf die Jaguarreißzähne an den Figuren hin. Einige der Figuren stellen gute und andere böse Götter dar. Weiblichkeit und Männlichkeit und sogar ein Kaiserschnitt findet sich in Stein gemeißelt wieder. Schon beeindruckend. Ich nehme mir ganz fest vor, etwas mehr über diese alte Indiokultur nachzulesen.
Doch im Park finden wir nicht nur die Skulpturen. Überall riesige Bäume und bunte Pflanzen um uns herum. Orchideen, die Nationalblume der Kolumbianer, hoch in den Bäumen. Unser örtlicher Guide lässt uns mit einem Blattstil und dem Saft einer dunklen Pflanze, Muster auf Papier oder auch die Haut malen. Mit dem Saft dieser Pflanzen haben sich die Indios in früheren Zeiten festlich bemalt. Die Hunde des Parks begleiten uns auf unserer Rundtour, die auch einen Berg hinaufführt. Als wenn sie auf uns aufpassen wollen, damit wir nicht vom Weg abkommen. Im Museum gibt es am Ende des Rundganges noch weitere interessante Informationen über die Steinernen Götter und ihre Gräber. Letzteres sind leider bereits vor vielen Jahren ausgeplündert worden.
Und dann möchten wir natürlich auch noch den kleinen Ort San Augustin selber sehen. Es gibt eine Kirche mit Kirchplatz, eine Haupt- und einige Nebenstraßen. Um den Kirchplatz finden sich gleichfalls in Stein gemeißelte Götter wieder. Ansonsten geht es hier sehr ruhig und beschaulich zu.
Doch am Nachmittag erwartet uns noch ein ganz besonderer Ausflug. Wer möchte kann hoch zu Pferd zu einer weiteren archäologischen Ausgrabungsstätte (Pelota) reiten. Es geht durch eine faszinierende Landschaft hoch über dem Rio Magdalena Tal. Ruhige Feldwege bergauf und bergab laden zum Galopp ein. Die Ausgrabungsstätte Pelota selber ist nicht so groß wie der Archäologische Park, aber wunderschön zwischen bunten Sträuchern und grünen Wiesen gelegen. Hier sehen wir auch zum ersten Mal farbig angemalte Steinmännchen. Ursprünglich waren die Steine wohl alle angemalt. Doch im archäologischen Park ist die Farbe auf den Steinen über die Jahre abhanden gekommen.
Doch nicht nur die Steinmännchen sind bunt. Auch wir dürfen uns mit den Naturfarben eines Baumes, den der Guide scherzhaft „Make up“ Baum nennt, anmalen. Da ich gerne reite, vergeht die Zeit wie im Flug. Gerne würde ich noch weiter reiten, aber hier in der Nähe des Äquators geht die Sonne pünktlich gegen 18.00 Uhr unter. Zeit zur Lodge zurückzukehren und den Pferden Auf Wiedersehen zu sagen.
Doch auch der nächste Tag bietet eine nette Überraschung. Wir werden von einem alten Autobus (Shiva) abgeholt. Es geht mit dem offenen Gefährt, in das wir von der Seite hoch einsteigen und auf hölzernen Bänken sitzen, nach San Augustin auf den Markt. Doch werden frische Früchte und andere leckere Dinge für ein Picknick eingekauft.
Doch bevor es zum Picknick an den Rio Magdalena geht, besuchen wir eine kleine Zuckerrohrfabrik. Nun wissen wir, wie mühsam hier Zuckerprodukte entstehen. Die Arbeiter leisten harte Arbeit und arbeiten rund um die Uhr.
Wir fahren mit der Shiva weiter und besuchen zunächst die engste Stelle des Rio Magdalena. Über den Felsen und auf den Steinen lohnt es sich ein wenig am Fluss zu wandern. Dann fahren wir auf der anderen Flussseite hoch und besuchen ein Museum. Dort sind unter anderen viele Bilder ausgestellt, die sehr anschaulich das Leben der Indios aufzeigen.
Wir wandern noch ein wenig in der Höhe mit Blick auf die umliegenden Berge und das Magdalena Tal. Wenn wir dabei auf Kolumbianer treffen, sprechen diese uns zumeist sehr freundlich an. Die Menschen hier sind wirklich sehr offen und freundlich. Zwei Frauen wollten uns sogar frisch gemachte Maisfladen anbieten. Doch da wir ein Picknick dabei hatten und nun wirklich nicht die Vorräte der freundlichen Damen aufessen wollten, lehnten wir dankend ab. Kurze Zeit später reichte man uns einige Schulkinder in die Shiva, die täglich einen langen Weg von der Schule im Dorf auf dem Berg herunter ins Tal laufen müssen. An diesem Tag konnten wir sie mitnehmen und eines nach dem anderen bei seinen Eltern zu Hause abliefern.
Zum Ende unseres Aufenthaltes in San Augustin gibt es noch eine Abschlusswanderung zum Rio Magdalena. Unten am Fluss wird gepicknickt und gebadet.
Indees they are..old from the indios and interesting too
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Some fascinating sculptures there!
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danke sehr, alles Gute für dich
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Freut mich Pit, wenn mein Bericht Dir gefällt. Auch Dir ein schönes Wochenende..liebe Grüße Leonie
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Ja, so geht es mir tatsächlich..liebe Grüße
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danke sehr
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Interessanter Artikel und unglaubliche picturess.
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Ich finde es immer wieder gut, wenn man auf einer urlaubsreise ein paar Tage an ein und demselben Ort bleiben kann. Danke fuer diesen reich illustrierten und faszinierenden Bericht, liebe Leonie.
Hab‘ ein feines Wochenende,
Pit
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Und schon ist es bei mir heller, liebe Leonie 🙂 .
Auch das kann ich gut nachvollziehen, dass es eine Weile dauert, bis alles „gesackt“ ist.
Liebe Grüße ♥
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Von der Landschaft, der Natur, den Menschen und auch der Kultur war es wirklich sehr abwechslungsreich. Fast zu viel für so eine kurze Zeit. Daher ist es gut, dass ich nun die Gedanken und Erinnerungen beim Bloggen ein wenig sortieren kann. Liebe Grüße zu Dir verbunden mit einigen Sonnenstrahlen für speziell für Dich von Deiner Insel, Leonie
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Satt und grün sieht es ja aus und sogar manchmal so wie auf Teneriffa 🙂 . Ich glaube dir sofort, dass du diese Reise dorthin genossen hast.
LG Anna-Lena aus dem tristen Deutschland
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Danke sehr. Das wünsche ich Dir auch.
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tolle Erlebnisse, nicht wahr, ein gutes Adventswochenende wünsche ich
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ok
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Dagegen ist das Einsteigen in eine Shiva leicht 🙂
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Mich hat letztens ein Heilpraktiker die hohen Stufen seinre Treppe runtergtragen und per Huckepack wieder hoch.
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Doch klar. Notfalls wie die kleinen Schulkinder – einfach herauf gehoben 🙂
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Da wäre ich auch mit Schemel wohl nicht reingekommen, grins.
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Liebe Bärbel, die Göttin mit dem Kaiserschnitt kann ich leider nicht mehr als Bild finden. Auf so einer organisierten Reise, war sehr wenig Zeit für „private“ Dinge. Darunter haben leider auch die Fotos gelitten. So muss ich alles im Kopf behalten. Wir haben sogar ein Becken gesehen, in denen seinerzeit die Indios im Wasser gebähren konnten. Der Bus war wirklich ein Erlebnis. Nicht nur die harten Bänken. Einige Mitfahrende hatten bereits Schwierigkeiten so hoch an der Seite einzusteigen. Aber es gab auch einen Schemel als Hilfe :-I. Liebe Grüße Leonie
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Wieder viel Input.
Dass du reiten konntest, das freut mich für dich.
Die Götter sehen ja fast alle freundlich aus. Einer mit Kaiserschnitt?
Dieser alte Bus war bestimmt ein besonderes Erlebnis, mit Holzbänken, grins.
Und dass ihr Schüler mitnehmen konntet. Super!
deine Bärbel
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