Am Samstag ist es dann doch passiert! Endlich habe auch ich es gemacht! Lange vorgenommen und nie umgesetzt. Die Ruta de las Ventanas. Eigentlich nicht so recht nachvollziehbar. Da lebe ich nun doch bereits einige Monate auf Teneriffa und habe es doch nie geschafft, einmal nach Güimar, geschweige denn auf die Ruta de las Ventanas zu kommen. Zum einen liegt es wohl daran, dass sich die Route auf der anderen Seite der Insel befindet und damit mit einem relativ langen Anfahrtsweg verbunden ist. Merkwürdigerweise kommen mir auf der Insel selbst 90 Kilometer sehr lang vor. Außerdem war ich mir auch nicht so wirklich klar, was mich auf dieser Strecke erwarten würde. Denn ich hatte nur auf einigen spanischen Seiten Informationen im Internet zusammen gesammelt.
Vielleicht hatte ich auch insgeheim ein wenig Angst, da der insgesamt 19,4 Kilometer lange Weg kein offizieller Wanderweg ist, über alte Wasserkanäle und durch Galerien (Tunnel) in schwindelerregenden Höhen und immer unmittelbar am Abgrund verläuft. Das konnte ich immerhin auf den Bildern im Internet und den Youtube Videos sehr gut erkennen. Und dennoch stand für mich fest. Einges Tages werden wir nach Güimar auf die Ostseite von Teneriffa fahren und dort auf die Ruta de las Ventanas gehen. Teilweise wird die Tour auch als Route der 100 oder sogar 1000 Fenster bezeichnet. Grund sind die vielen Felsfenster, die sich in den Galerien aneinanderreihen und tolle Ausblicke aus den Galerien auf Güimar und die Schluchten bieten. Neugierig war ich auf die Felsfenster auf jeden Fall.
Und nun haben wir es doch endlich geschafft. Am Samstag fuhren wir nach Güimar. Aus dem Ort führte uns zunächst die TF 28 und dann ein kleiner Fahrweg recht steil den Berg hinauf. Oben auf ca. 920 Metern Höhe befinden sich Antennenmasten und auch Möglichkeiten, den Wagen abzustellen. Vor dort geht es zu Fuß weiter. Doch vorab lässt sich noch ein fantastischer Ausblick auf Güimar und die Nachbarinsel Gran Canaria genießen. Die Wanderung führt zu Beginn ein wenig steil den Berg hinauf. Dann geht es vom Hauptweg auf einem kleinen Pfad rechts ab durch Gebüsch. Sogar einen Kaffeestrauch haben wir dort oben entdeckt. Und plötzlich standen wir auf dem alten Wasserkanal, der quer durch das Gebüsch verläuft. Die Abdeckplatten des Kanals sind teilweise brüchig oder fehlen häufig. So geht es im Wechsel zwischen gehen im, auf und neben dem Kanal. Bereits nach kurzer Zeit tut sich auf der rechten Seite ein recht Abgrund zum Barranco auf. Dort geht es steil hinunter und das bleibt auch die gesamte Strecke über so. Daher ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit für diese Strecke ein absolutes Muss.
Aber es lohnt sich. Wenn sich nicht gerade Wolken davor schieben, bieten sich vom Kanal aus tolle Ausblicke über Güimar, den Barranco und gegen die Felsschluchten. Vor den Eintritt in den ersten Tunnel liegt ein altes gelbes Fahrzeug. Ein altes Baufahrzeug? Fahren kann es sicher nicht mehr. Nachdem der erste Tunnel noch ohne Felsfenster ist und im Dunklen begangen werden muss, haben bereits die nächsten Tunnel viele kleine oder auch große Felslöcher. Die Strecke verläuft zunächst einige Kilometer in einer Höhe von 1.100 Höhenmetern mit nur kleinen Ab- und Anstiegen. Die Blicke auf die Ventanes, die Felsfenster sind grandios. Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen. Leider weiß ich nicht, wie die Fenster entstanden sind. Natürliche Felslöcher im Berg oder hat man sie beim Bau der Galerien in den Fels geschlagen? Die Frage würde ich sehr gerne klären.
Bei diesem Weg handelt es sich nicht um eine klassische Wanderroute. Sie ist auch in keinem Wanderverzeichnis aufgeführt. So treffen wir in erster Linie junge Spanier, von denen einige ganz sicher ein wenig Attraktion und Nervenkitzel suchen. Und Beides wird hier auf jeden Fall geboten. In den Galerien ist es dunkel, kalt, teilweise feucht und häufig auch sehr eng. Sich an dem scharfen Fels zu stoßen ist keine große Kunst. So ist eine gute Lampe unbedingt erforderlich, aber auch ein Helm ist sehr zu empfehlen. Mein Fahrradhelm hat mir gute Dienste geleistet. Ansonsten hätte ich heute neben den Felskratzern an Armen und Beinen sicher auch noch ein paar Beulen am Kopf zu verzeichnen. Am Abgrund auf den schmalen Wegen zwischen den einzelnen Tunneln ist höchste Konzentration geboten, denn es geht steil bergab. Doch grundsätzlich ist die Strecke mit einer wenig Konzentration und Kondition gut begehbar.
Leider müssen wir nach ca. 5 Kilometer umkehren, da wir zurück zu unserem Wagen müssen. Und 10 Kilometer auf dieser Strecke sind auch für mich genug. Plötzlich ziehen Wolken auf und die jungen Wanderer auf der gegenüberliegenden Seite verschwinden im Nebel. Wer die gesamte Strecke, die unten im Ort Güimar endet, begehen möchte, der muss entweder mit einem zweiten Pkw unterwegs sein oder sich mit einem Taxi von Güimar zum Ausgangsort zurückbringen lassen.
Da Lasko nicht in ein Taxi darf und auch kein zweiter Pkw zur Verfügung stand, blieb uns nur die Variante des Hin- und Rückweges. Doch wer weiß? Vielleicht zieht es mich ja noch einmal nach Güimar, um die Strecke aus der anderen Richtung zu betrachten.
Danke, das wünsche ich dir auch!
LikeGefällt 1 Person
Danke Emily, freue mich wenn´s gefällt. Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Leonie
LikeLike
Wundervoll! Natur pur, soweit das Auge reicht. Deine Wanderungen sind immer eine wahre Augenweise, liebe Leonie!
Herzliche Grüße, Emily
LikeGefällt 1 Person
Freut mich, wenn Dir die Fotos gefallen. Ja, draußen in der Natur bin ich am Liebsten. Davon halten mich auch nicht die geprellten Rippen ab :-). Liebe Grüße, Leonie
LikeLike
Beruf auch “Abenteurerin” – hört sich interessant an 🙂
Aber das erfordert gute Gesundheit..sonst klappts nicht so gut..
Huch das hört sich nicht gut an Rippen brellen..
Klasse Bericht und die Fotos zeigen doch die sehr interessante Umgebung..
Liebe Grüsse
Elke
LikeGefällt 1 Person
thanks
LikeGefällt 1 Person
Fascinating pictures.Best regards.
LikeGefällt 1 Person
Stimmt , vielen lieben Dank
LikeGefällt 1 Person
Ach nicht doch 😦 !!! Da wünsche ich dir schnell vollkommene Genesung. Lange hälst du diese Ruhigstellung nämlich gar nicht aus 😉 .
Liebe Grüße
Anna-Lena
LikeGefällt 1 Person
Das stimmt – darüber bin ich auch froh. Und was passiert? Am nächsten Tag falle ich vom Fahrrad und prelle mir die Rippen. Nichts richtig Schlimmes passiert, aber gut, dass ich nicht vom Kanal gestürzt bin. Liebe Grüße von einer „ruhig gestellten“ Leonie
LikeLike
Trotzdem vermitteln deine Bilder einen tollen Einblick. Eine Wahnsinnslandschaft und auch sicher eine wahnsinnig gefährliche Tour.
Gut, dass alles so gut ausgegangen ist.
Liebe Grüße
Anna-Lena
LikeGefällt 1 Person
Ich hoffe, dass sich dann auch viele Leute das Wohnen im Warmen wirklich leisten können. Freue mich, mehr über das Projekt zu hören. Liebe Grüße Leonie
LikeGefällt 1 Person
Sehr guter Beitrag, sehr schöne Fotos. Ich initiiere Wohnen im ewigen Frühling. als Wohngemeinschaft oder als Investment in ein Hotel Rural als „Centerhouse“ für weitere Aktivitäten im nahen Umfeld. Der Kreis der Interessenten ist mittlerweile sehr umfangreich, aber der entscheidende Investor fehlt bislang. Wir haben vom Hotel Rural an der Costa Blanca für 650000 €, bis zur Wohnanlage in Puerto von 3,5 bis 18 mio € alles im Focus. Wer zu diesemThema Interesse hegt, kontaktiert mich bitte. Auch die Verbreitung im nahen Bekanntenkreis macht für beide Seiten Sinn. Deutschland steht vor einer Auswandererwelle der Senioren, Einsatz ist jetzt gefragt. Eine erste Information für Investoren gibt es bei http://www.solrural.wordpress.com
Wir verfolgen eine Mitarbeit zur Realisierung des Projektes und keine reine Vermittlungstätigkeit. Ein möglicher Investor kann sich also auf unsere mitverantwortliche Arbeit vor Ort verlassen. Bitte helft alle mit, um Wohnen nicht nur für die Rentengeneration im Frühling von Spanien zu ermöglichen. Die Welt ändert sich schnell. Wir wollen ein Teil der Zukunft sein.
Gruß Micha (Dipl.-Ing. Architekt, also nicht so unerfahren in dieser Materie) 🙂
LikeLike
Du hast Recht. Die Kanäle, die hier Galerien heissen, wurden zur Wassergewinnung in die Felsen geschlagen. Allein auf Teneriffa gibt es viele tausend Kilometer. Das Besondere an dieser Strecke sind allerdings die Fenster. Die gibt es ansonsten nicht in den Galerien. Und dazu kann ich leider nichts finden. Liebe Grüsse Leonie
LikeLike
Ein sehr interessanter und informativer Bericht. Du hast Mut, diese Route wäre nichts für meine Kraxelkünste, lach… Diese Kanäle entlang der Felsen wurden wahrscheinlich in den Stein gehauen, um Wasser in eine trockenes Gebiet für die Landwirtschaft zu leiten. Ähnliche Kanäle aus Holz finden sich im Kanton Wallis in der Schweiz für diesen Zweck. Ich weiss es nicht, ist nur eine Vermutung.
Übrigens : Fotos sind Klasse. Gruss Ernst
LikeLike
Hallo Pit, bin selber froh, dass wir alle das gut überstanden haben. Muss ich nicht jeden Sonntag wiederholen :-). Liebe Grüße Leonie
LikeGefällt 1 Person
Hallo Leonie,
so nah am Abgrund?! Nichts fuer mich. 😉 Aber danke fuer’s Mitnehmen. Bei einer virtuellen Wanderung brauche ich ja keine Angst zu haben. 😉
Mach’s gut,
Pit
LikeGefällt 1 Person
Das kann ich mir gut vorstellen. Ist auch wirklich beeindruckend. Liebe Grüße zu Euch an den Rhein, Leonie
LikeLike
Sooooo toll! Traumhaft schön . Ich würde sofort mitgehen! L.G. Anja
LikeGefällt 1 Person
Das ist eine verdammt gute Idee 🙂
LikeLike
Du könntest als Beruf auch „Abenteurerin“ angeben 🙂
LikeGefällt 1 Person
Danke, ich freu mich wirklich immer, wenn meine kleinen Wanderungen auf Interesse stoßen. Viele liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend, Leonie
LikeGefällt 1 Person
Das sind ja sehr interessante Eindrücke und dann auch noch live dabei! 😀
Sehr schön, Danke!
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wünsche ich dir ツ ♥
LikeGefällt 1 Person
so sehe ich das auch
LikeLike
Stimmt schon, aber mein Eindruck ist, dass leider nicht die „Größe und Schönheit“, wie ich es vor Ort gesehen habe, richtig raus kommt. Aber egal – Erinnerungswert haben die Fotos allemal 🙂
LikeLike
Ich finde deine Bilder super, einige Fenster sind doch zu sehen.
LikeGefällt 1 Person
Danke liebe Bärbel, aber ich bin leider nicht so ganz zufrieden mit den Bildern. Ich war auf dem schmalen Pfad so mit mir beschäftigt und hatte auch nicht die größere Kamera dabei – darunter hat die Bildqualität ein wenig gelitten. Als es dann noch wolkig und damit auch dunkler wurde, konnte ich leider fototechnisch nicht viel bewirken. Aber für den, den es interessiert, gibt es im Netzt schöne Bilder und Videos. Liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend, Leonie
LikeLike
Ich bin schon den ganzen Tag auf der Suche, weil ich es doch nun so gerne wissen möchte. Leider noch habe ich noch nichts gefunden. Ja, und der Weg…..das muss man mögen. Ansonsten besser Bilder anschauen. Ganz liebe Grüße nach Hamburg, Leonie
LikeLike
Liebe Leonie,
der Weg war ja nicht ohne, zum Glück hattest du deinen Fahrradhelm auf.
Denselben Weg wieder zurück?
Ok, das Auto wartet.
Schöne Fotos hast du gezeigt.
Liebe Grüße Bärbel
LikeGefällt 1 Person
Das ist etwas sehr Spezielles! Der Anblick der löchrigen Wände aus der Ferne und auch umgekehrt der Ausblick durch die „Fenster“ hinaus ist schon gewaltig. Ich bin nur gerade hin- und hergerissen, wie es mir wohl vor Ort ergehen würde. Ich glaube, die Galerien täten es mir ziemlich an (entsprechend ausgerüstet und geschützt), nur die Tunnel (eng, dunkel etc.) würden bei mir vermutlich mal wieder keine sehr angenehmen Gefühle auslösen.
Ich glaube, ich belasse es beim Mitwandern via Blog. ^^
Der Ursprung der kleinen Fensterlöcher würde mich auch interessieren. Vielleicht findest du ja irgendwann zufällig noch etwas darüber, Leonie.
LikeGefällt 1 Person