Archiv für die Kategorie ‘Leonies Leben 2013’

Ein gutes Jahr 2014

Ein gutes Jahr 2014

Lasko rekelt sich wohlig auf den warmen Terrassenfliesen. Er streckt alle Viere von sich. Leonie krault ihn ein wenig hinter den samtweichen Ohren. Sie blickt nachdenklich auf die Berge und das blaue Meer. Beide schauen recht zufrieden aus. Wie war das Jahr 2013 wohl für Lasko? Leonie denkt nach. Lasko öffnet ein Auge und blinzelt Leonie an.

Lasko: Welches Jahr? Die letzten sieben Hundejahre, die wohl bei Euch als 2013 bezeichnet werden, waren für mich recht durchwachsen. Außerdem ist es für einen Hund absolut wesensfremd zurückzudenken. Das habe ich Dir doch nun schon mehrmals erklärt. Ich lebe im hier und jetzt und nicht in den letzten sieben Hundejahren.

Leonie: Für mich war das Jahr wirklich sehr spannend und abwechslungsreich und hat sehr viele persönliche Veränderungen mit sich gebracht.

Lasko: Persönliche Veränderungen? Habe ich etwas versäumt? Ich bin hier und Du bist hier und unser zweibeiniger Freund ist hier. Was hat sich denn verändert?

Leonie: Also Lasko wirklich. Hast Du gar nicht mitbekommen, dass wir aus dem schönen großen Haus in Bonn ausgezogen sind?

Lasko: Nee, wie sollte ich denn? Wenn Du mich über ein Hundejahr lang in Dänemark allein lässt. Nicht dass es dort nicht auch schön gewesen wäre. Ha, ha, habe dort so einigen Spaß  mit meinem Freund Cheenok dort gehabt. Doch was in dem Hundejahr in Deutschland alles passiert ist, weiß ich nicht. Habe mich nur gewundert, dass Du auf einmal eine neue kleine Wohnung für uns hattest, als ich endlich nach Deutschland zurückgereist kam.

Leonie: Ja, gereist sind wir beide in diesem Jahr wirklich genug. Ich konnte endlich meine große Wunschreise machen und nach Vietnam und Kambodia reisen. Und ansonsten Dänemark, Teneriffa, München, Freiburg und Bonn. Gereist sind wir wirklich genug und über mangelnde Bewegung kann ich mich bei den vielen Wanderungen nicht beklagen.

Lasko: Ja, bewegt haben wir uns wirklich genug. Ich immer auf der Suche nach neuen Gerüchen, Spuren und etwas Essbarem. Leonie immer auf der Suche nach einer neuen Wohnung, einer neuen Wanderrute oder einem Schlüsselbund, den sie gerade nicht finden kann. Gut, dass wir Hunde keine Dinge mit uns herumschleppen, die wir verlieren können.

Leonie: Nicht so gut und ein wenig mehr als schrecklich war in diesem Jahr unser Unfall, der uns dann doch noch recht sanft in den Brombeerbüschen hat landen lassen.

Lasko: Nicht so gut in den letzten sieben Hundejahren war, dass ich immer noch nicht gelernt habe den Kühlschrank selber aufzumachen.

Leonie: Gut in diesem Jahr war, dass wir gesund geblieben sind, dass wir mit unseren Freunden viel zusammen machen und reisen konnten.

Lasko: Gut in diesem Jahr war, dass Leonie nicht nur geschrieben hat. Bevor sie etwas schreiben konnte, musste sie erst neue Wandertouren entdecken – und daher mussten wir raus und wandern. Gut ist, dass ich kein Auto bin. Denn dann hätte ich sicher einen zu hohen Kilometerstand und Probleme durch den TÜV zu kommen.

Leonie: Für das nächste Jahr wünsche ich mir Gesundheit, viele Wanderungen und  gute Ideen. Ich wünsche mir, dass wir wieder viel reisen und natürlich auch Besuch von unseren Freunden bekommen.

Lasko: Und ich wünsche mir, dass ich endlich den Kühlschrank aufmachen kann und dass die Lammknochen in meiner Umgebung nie zu Ende gehen mögen.

Gemeinsam wünschen wir allen Lesern ein GLÜCKLICHES JAHR 2014

und verabschieden uns mit unseren persönlichen Bildern des Jahres 2013

Januar - Mandelblüte auf Teneriffa

Januar – Mandelblüte auf Teneriffa

Februar - Karneval auf Teneriffa

Februar – Karneval auf Teneriffa

März - Sturm auf Teneriffa

März – Sturm auf Teneriffa

April - eine neue Hütte

April – eine neue Hütte

Mai - Wandern und Taginastenblüte

Mai – Wandern und Taginastenblüte

Juni - Bonn, Schwarzwald und Dänemark

Juni – Bonn, Schwarzwald und Dänemark

Juli - Besuch in Aarhus

Juli – Besuch in Aarhus

August - Schwimmen in München, Rostock, Aalborg

August – Schwimmen in München, Rostock, Aalborg

September - Vietnam

September – Vietnam

Oktober - Kambodia Angkor Wat

Oktober – Kambodia Angkor Wat

November - über Bonn und Teneriffa in die  Brombeerbüsche

November – über Bonn und Teneriffa in die Brombeerbüsche

Dezember - Teneriffa - Wandern im Schnee

Dezember – Teneriffa – Wandern im Schnee

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Heute schreibe ich einmal nicht über eine neue Wanderstrecke oder einen Stadtrundgang. Heute schreibe ich über etwas – jedenfalls für mich  –  sehr Ungewöhnliches. Ein Bericht aus einem „Bespaßungspark“, wie ich gerne die vielen aus der Landschaft herausschießenden „Familienparks“ nenne. Wie Ihr bereits erahnen könnt, bin ich nicht der absolute Fan dieser Art von Vergnügung. Wenn ich es in meinem  bisherigen Leben einrichten konnte, habe ich diese Art der Bespaßung weiträumig umfahren und vermieden. Wenn solch ein Park für andere Menschen vielleicht das Highlight des Jahres oder des Urlaubs ist, ruft ein „da müssen für hin“ bei mir aus einem mir unbekannten Grund keinerlei freudige Vorerwartung hervor.  Doch ab und zu ging es auch in meinem Leben nicht anders und ich habe mich von den Kindern überreden lassen. Und dann ging es auf Wunsch meiner Söhne  doch in das Fantasialand bei Köln oder den Europapark bei Freiburg. Mit einem leichten Widerwillen wanderte ich durch die Parks und versuchte mich daran zu freuen, dass die Familienmitglieder Spaß und Freude an den rasanten Fahrgeschäften hatten. Ich muss zugeben, dass auch für mich nicht alles schlecht an den Parks war. Es gab viele interessante Dinge, Fahrgeschäfte und Menschen zu beobachten. Mit mulmigem Gefühl ließ ich mich dann auch zu der einen oder anderen Achterbahnfahrt überreden. Doch all das war nichts gegen das gute Gefühl, das ich hatte, wenn ich lebendig aus den Fahrgeschäften und am Ende des Tages auch endlich wieder aus dem Vergnügungspark herauskam.

Es war wieder soweit. Mein Sohn wollte auf Teneriffa den größten Wasserpark Europas, den Siam Park, besuchen. Ich kräuselte meine Stirn nicht nur in kleine Falten. „Ein Siam Park auf Teneriffa?“, fragte ich mich, „was hat denn Asien mit Teneriffa zu tun?“ Ich liebe das Wandern und die Natur. Von den Touristenzentren und den großen Vergnügungsparks im Süden hatte ich mich bislang erfolgreich fern gehalten. Doch mein Sohn ist nicht so häufig hier. Und schließlich ist ja auch nur einmal im Jahr Weihnachten. Und…naja, ab und zu ist es ja auch gut, einmal etwas ganz Anderes und Neues auszuprobieren. Jedenfalls sagte ich mir das so, als ich Zähne knirrschend in das Vergnügen einwilligte. Und so brachen wir dann am letzten Samstag früh auf, um uns vor dem großen Gelände in der Nähe von  Las Americas auf Parkplatzsuche zu begeben. Der Park allein ist kein billiges Vergnügen und kleine Add ons, wie Parkplätze und Garderobenschränke kosten neben Deposit natürlich extra. So ist gleich vor Betreten des Parks klar – Vergnügen oder nicht, teuer wird es allemal.

Als wir erfolgreich einen Parkplatz ergattert hatten, hieß es Schlange vor dem Eingang stehen. Warten bis die Kassen öffneten. Dann warteten wir an einer weiteren Pforte hinter der die Tickets kontrolliert wurden. Danach warteten wir in einer Schlange, an deren Ende die Taschen kontrolliert wurden. Denn natürlich soll der Kunde im Floating Market oder einem der vielen siamesischen Fastfoodrestaurants einkaufen und nicht etwa ein Picknick mitbringen. Schlange stehen auch an den Schaltern, an denen es Schlüssel für die Garderoben zu erwerben gibt. Doch die mussten wir erst einmal finden. „Na prima“, so hatte ich es mir gedacht. Menschenmengen und Anstehen für viel Geld. Doch bevor ich der schlechten Laune anheim fiel, beschloss ich es von der lustigen Seite zu nehmen und mich einfach einmal auf das Neue – in diesem Fall das kanarische Thailand – einzulassen. Und tatsächlich – nach einiger Zeit des Nachdenkens fiel mir etwas Positives auf. So lang waren die Schlangen gar nicht. Die Markierungen auf dem Boden ließen darauf schließen, dass es hier Tage mit weitaus längeren Warteschlangen geben muss. Vielleicht hatten wir wegen der leichten Bewölkung einen guten Tag erwischt. Und die Seelöwen, die die Besucher gleich am Eingang begrüßen, heiterten mich mit ihrem munteren Spiel im Wasser auch ein wenig auf. Hier bei den Tieren hätte ich bleiben können. Doch wir mussten die Umkleidekabinen suchen, unsere Sachen verschließen und eine geeignete Liegestelle  finden. Als alle Aufgaben erfolgreich gelöst und alle Schlangen durchstanden waren, war ich bereits in Schweiß gebadet. Viele andere Gäste waren anscheinend schon halb durch den Park durch und hakten die halben Attraktionen auf ihrer Karte ab, als ich vorsichtig nach der ersten „Bespaßung“ Ausschau hielt. Wir ließen es langsam angehen. Noch etwas Gutes – jedenfalls für mich.

Zum Einstieg ließen wir uns auf dem Mai Thai River, der quer durch den gesamten Park fließt, in großen gelben Schwimmreifen treiben. Ein Lifeguard erklärte und überwachte strikt das richtige Sitzen (oder soll ich besser Hängen sagen?) in diesem Reifen. Bei Fehlverhalten kam die Trillerpfeiffe zum Einsatz. Das gemächliche entlang Treiben auf dem Fluß war ein langsames und entspanntes Vergnügen. Ein guter Anfang, den auch ich genießen konnte. Vom Reifen aus konnte ich mir in Ruhe den Uferrand,  Liegestellen und die anderen Attraktionen anschauen. Doch im Hintergrund „drohte“ für mich der Power Tower, aus dem man fast senkrecht mit 80 Stundenkilometern in eine Wasserröhre geschossen wird. „Das müssen wir machen“, beschloss meine Gruppe. Ich riskierte einen kleinen Blick auf den bedrohlich über der schönen kanarischen Thailandschaft auf mich wartenden Powertower. Nee, so etwas wollte ich eigentlich überhaupt nicht. Nach dem Mai Thai River ging es an einen riesigen künstlich angelegten Betonstrand. Hier gibt es jede Stunde 20 Minuten lang hohe Wellen. Die sind zwar nicht so hoch und so schön, wie die Atlantikwellen, aber immerhin nennt sich das Ganze Siam Beach. Der Beach ist von Urwald und mit thailändischen Flair versehenen Hütten umgeben, in denen die Gäste leckeres kanarisches Thaifood zu europäischen Preisen einkaufen können.

Nach so viel Relaxen auf dem Fluss und am Strand musste Action her. Ich arbeitete mich mit meiner Familiengruppe durch den „Giganten“, „die Mekong Rapids“, den Drachen und unzählige rasante Dschungelschlangen Rutschen. Wir sausten durch dunkle Kanäle, fielen Wasserfälle hinab und wurden durch Röhren geschleudert. Und kaum waren wir unten, ging es wieder  mit einem neuen Schwimmring andere und noch steilere Treppen hinauf, denn auch der berüchtigte Vulkan und der Naga Racer warteten auf uns. Ich wunderte mich über mich selber, dass ich jede Fahrt überlebte und weiter machte. Ganz langsam begannen mir die wilden Wasserfahrten sogar Spaß zu machen. Jedenfalls ein bisschen. Meinem Sohn gefielen die Adrenalinkicks, wie er es nannte, bestens. Mein Spaß hielt sich mit Angst und Überwindung die Waage und damit eindeutig in Grenzen. Ich war jedes Mal froh, wenn ich einer Wasserkatastrophe wieder lebend entkommen war. Außerdem fingen wir an, trotz  Wärme und Sonne durch das viele Wasser langsam kalt zu werden. Da halfen Neoprenanzüge, die man für 5 Euro und ein Deposit ausleihen konnte. Mir war das Geld mittlerweile egal, da ich ziemlich zitterte. Der blaue Neoprenanzug, in dem ich ein wenig wie eine lebendige Mettwurst aussah, hielt mich jedoch für den Rest des Tages wunderbar warm.

Mit Neopren zusammengehalten brauchten wir keine weitere Pause und stürzten uns von einem rasanten Nassvergnügen ins nächste Wasservergnügen. Mittlerweile fragte ich nur noch, „mittel oder hart?“ Mein Sohn sagte zumeist: „Das ist wirklich nicht schlimm. Ganz easy“. Und so setzte ich mich auch noch zum 15. Mal wieder zu Viert auf eine Gummimatte, die kurze Zeit später-  zumindest für mich gefühlt – den Niagarafall heruntersauste. Doch plötzlich. Ich glaubte es kaum: „Wir sind fast durch“. Wir hatten wirklich alle Bespaßungsstationen gemeistert und ich hatte überlebt. Beruhigt wollte ich mir gerade meine blaue Mettwursthaut vom Leibe streifen, da hieß es: „Nun geht es zum Power Tower“. Und jetzt bekam ich wirklich Angst. Mit klopfenden Herzen stieg ich Treppenstufe für Treppenstufe zu dem großen Turm empor. Außer uns wollten anscheinend nur sehr wenige Gäste diese größte Attraktion ausprobieren. Oben angekommen, lag der Park tief unter mir. Die Rutschbahn war so steil, dass ich sie gar nicht sehen konnte. Ein Lifeguard führte jeden einzelnen Turmbesteiger in die Benutzung ein. „Nicht bewegen, Beine lang und kreuzen, Arme über der Brust verschränkt“. Ich nickte nur und fühlte mich als ob nun meine letzte Stunde geschlagen hätte. 28 Meter fast im freien Fall hinunter und dabei auf 80 Kilometer beschleunigt. Mein letzter Gedanken, als ich dort oben auf der „Schlachtbank“ lag, war: „bisher sind ja noch keine Todesfälle von dieser Rutsche bekannt geworden oder weiß ich nur nichts davon?“ Dann gab mir der Lifeguard einen Schubs und ich sauste als lebendiger Torpedo mit 80km/h im gefühlten freien Wall hinab ins Nichts. Ich sah nichts und spürte nur, dass ich irgendwann durch eine Wasserröhre geschossen wurde. Dann war es vorbei. Unerwarteter Weise sehr schnell und wirklich unerwarteter Weise hatte ich überlebt.

Der Tag im Park war vorbei und ich durfte die blaue Haut abstreifen. Beruhigt, dass dieser Park abgehakt werden konnte, machte ich mich erleichtert auf dem Rückweg. „Geschafft und nie wieder“, jubelte ich innerlich. Da vernahm ich die Stimme meines Sohnes vom Rücksitz:“Wußtest Du eigentlich schon, dass es auf Teneriffa noch einen Sky- und einen Aquapark gibt?“

Lasko denkt - in der Höhe oder nur ein Nickerchen?

Lasko denkt  in der Höhe oder doch nur ein Nickerchen?

Gestern: Wir hatten über Weihnachten viel Besuch und Leonie kam nicht zum Schreiben. Das war gut für mich. Denn so waren wir mit Familie und Freunden viel unterwegs. Wir sind gewandert, spazieren und schwimmen gegangen und waren bei Freunden und Nachbarn zu Besuch. Und es gab Unmengen von Essen.  Leonie nennt es zumindest Unmengen. Sie fotografierte ein dickes Steinmännchen und meinte, dass auch das Weihnachten zu viel gegessen habe. Für mich gibt es keine Unmengen von Essen. Ich bin ein Labrador und ich habe immer Hunger. Leonie kochte zu Hause für uns und Besuch bzw. sie versuchte mit unserer immer noch reduzierten Energiemenge zu kochen. Ab und zu gelang es. Dann mussten alle anderen elektrischen Geräte abgestellt werden. Kein Fernsehen, kein warmes Wasser und der Kühlschrank auf niedrigste Stufe.  Für Zweibeiner eine Einschränkung – mir egal. Wenn ab und zu trotz dieser Energiesparmaßnahmen nichts mehr mit dem Strom voran ging, sind wir Essen gegangen. Aber auch das war nicht so einfach, da hier auf der Insel zurzeit sehr viele Urlauber und Touristen sind. Und anscheinend möchten alle gerne essen gehen. Doch mit ein wenig Suchen und Glück fanden wir letztlich immer noch einen Platz. Ich lag ruhig unter dem Tisch und wartete geduldig auf die Knochen oder sonstigen Essensreste, die mir von allen Tischen zugedacht wurden. Hundeweihnacht wie ich es mag :-).

Steinmännchen

Steinmännchen – Weihnachten zu viel gegessen?

besser etwas Grünfutter?

besser etwas Grünfutter?

auf hohen Gipfeln

oder viel Bewegung – Lasko auf hohen Gipfeln

Und auch keiner unserer Freunde hat mich zu Weihnachten vergessen. Von überall her erhielt ich Lammknochen und Fleischreste. Es waren so viele Knochen, die Leonie für mich entgegennahm, dass Leonie einen ganzen Stapel Knochen und Fleisch eingefroren hat. „Dann hast Du länger etwas davon“, meinte Leonie. Tatsächlich weiß sie doch genau, dass ich immer noch nicht allein die Tür zum Kühlschrank öffnen kann. „Länger etwas davon haben“, ist für mich kein akzeptables Maß. Doch was soll ich machen? Ich versuche mich ganz lieb zu benehmen, dass ich abends etwas von meinen geschenkten Knochen zu sehen und zu schmecken bekomme. Aber ich bin am Üben – vielleicht schaffe ich es doch noch in 2014 und öffne Leonies Kühlschrank. Das ist jedenfalls neben dem „lieb benehmen“ mein Plan B.

Heute: Nachdem wir über Weihnachten so viel gegessen haben, hängen wir heute alle ein wenig müde in der Ecke herum. Da fällt mir das Denken schwer und ich mache lieber ein Nickerchen. Das habe ich übrigens gestern auch gemacht, als wir auf dem Guerguessteig gewandert sind. Die Sonne schien und wir gingen hoch und höher hinauf. Als die Zweibeiner in der Höhe ihr Picknick machten, bekam ich etwas Thunfisch ab. Danach wollte ich nur noch im Schatten liegen. Wenn Ihr genau hinschaut, seht ihr im Hintergrund den Teide. Auf der Bergspitze liegt immer noch ein wenig Schnee. Doch auf dem Guerguessteig war leider kein Schnee. Leonie schaut Schnee lieber von der Ferne an. Doch ich tobe gerne mitten durch den Schnee. Vielleicht bleiben wir ja im nächsten Jahr mal in Deutschland und fahren ein wenig Schlitten. Doch dazu muss ich Leonie erst einmal überreden. Sie liebt die Sonne und die Sonnenuntergänge auf „ihrer“ Insel.

Weihnachten - Sonnenuntergang

Weihnachten – Sonnenuntergang

Morgen: Morgen fährt Leonie mit ihrem Besuch in den Siam Park. „Ein asiatischer Park auf Teneriffa – was soll das denn?“ fragte Leonie, als ihr junger Besuch nach diesem Vergnügen verlangte. Leonie schaute im Internet und schüttelte den Kopf. Leonie braucht anscheinden keine Vergnügungsparks um Spass zu haben. Unser jugendlicher Besuch sieht das anders. Und auch ich würde gerne dorthin fahren. Dort soll es lange Wasserrutschen und unheimlich viele verschiedene Wasserbecken geben. Das wäre meine  Hundewasserwelt. Doch manchmal ist das Hundeleben ungerecht. Leonie liest mir vor: „Hunde  verboten“. „Hund, dabei hätte ich dort bestimmt viel Spass gehabt“. Nun muss ich morgen allein zu Hause bleiben und darf am nassen Vergnügen nicht teilnehmen. Und Leonie, die viel lieber zu Hause geblieben wäre, als in einen Vergnügungspark zu gehen, wird „zwangsbespasst“ (wie sie es nennt). Da bin ich mal gespannt, was sie zu erzählen hat, wenn sie morgen zurückkommt. Ich werde jedenfalls in der Zwischenzeit kräftig am Kühlschrankprojekt üben, denn die Lammknochen sind wirklich zu und zu lecker.

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Wir wünschen allen Lesern dieses Blogs ein friedliches Weihnachtsfest

FELIZ NAVIDAD

FELIZ NAVIDAD

und vielleicht auch einen Baum oder Geschenke oder gar Beides?

Weihnachtsbaum

Weihnachtsbaum

L E O N I E

und

Fröhliche Hundeweihnachten :-)

L A S K O  – Fröhliche Hundeweihnachten 🙂

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Müder Hund

Müder Hund

Lasko hat seine Sonnenliege in die Hütte verlegt und ist nicht mehr zum Aufstehen zu bewegen. Was ist passiert? Seit Tagen regnet und stürmt es im Sonnenparadies. Teneriffa, bekannt als die Insel des ewigen Frühlings, lockt normalerweise gerade im Winterhalbjahr Touristen mit moderaten warmen Temperaturen an. Doch im Moment spielt auch hier das Wetter  ein wenig verrückt. Seit Tagen zieht ein heftiges Atlantiktief über die kanarischen Inseln. Bäume und Strommasten fallen um. Straßen sind überflutet und gesperrt. Der Strom fällt zeitweise aus und die Schulen bleiben geschlossen. So liegt das gesamte öffentliche Leben brach. Veranstaltungen fallen aus und auch die Spanischstunde muss warten. Alle Personen, die nicht unbedingt hinaus müssen, sollten bei der ausgerufenen Warnstufe rot lieber zu Hause bleiben.

Sturm

Sturm

Das hat sich anscheinend auch Lasko zu Herzen genommen. Ab und zu öffnet er ein Auge und schaut, ob nicht vielleicht doch ein neues Leckerli auf seinem Teller gelandet ist. Doch in seinem Napf macht es nur ping, ping. Ja, es regnet ein wenig von oben in unsere Wohnung. Um die Tropfen aufzufangen steht Laskos Napf als idealer Tropfenfänger mitten in der Wohnung. Ohne Futter und ohne Wandern – da schließt Lasko lieber wieder die Augen und träumt von leckeren Lammknochen. Doch zum Gassigang, der natürlich trotz Warnstufe rot nicht ausfallen kann, öffnet selbst Lasko  beide Augen. Ein kleiner Regenspaziergang – dafür ist ein Labrador immer zu haben. In Nachbars Garten ist die Palme vom Wind umgeweht worden und überall wird an den Straßen das Wasser aus den Häusern und von den Terrassen gewischt. Mehr ist hier auf den Straßen von Teneriffa im Moment nicht los.

Doch morgen soll angeblich bereits wieder die Sonne scheinen. Daher vorher noch schnell ein paar Regenbilder aus Teneriffa.

ein Segler auf dem Atlantik in Seenot

ein Segler auf dem Atlantik in Seenot

nach dem Sturm: zersägte Palmen

nach dem Sturm: zersägte Palmen

die Straßencafés sind verwaist

die Straßencafés sind verwaist

Sonnenparadies? im Moment Fehlanzeige

Sonnenparadies? im Moment Fehlanzeige

 

auch Buddha muss mal duschen

auch Buddha muss mal duschen

Dunst über dem Atlantik

Dunst über dem Atlantik

Nässe im Sonnenparadies

Nässe überall

heißer Vulkanstein im Regen

heißer Vulkanstein im Regen

Regenfänger

Sonnenmarkise? Nein: Regenfänger

Regen -Spiegelung

Regen – Spiegelung

Und zum Abschluss noch ein kleines Rätsel

Was ist das denn wohl?

Rätsel - was ist das?

Rätsel – was ist das?

 

 

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Lasko denkt wieder

Lasko denkt ans Fliegen

Gestern: Am Freitag fuhren wir in den Norden der Insel zum Wandern. Erst waren wir in dem kleinen Ort Garachico und wanderten von dort auf einen Berg. Von oben sahen die Häuser unten im Ort recht klein aus. Leonie war begeistert. Doch mich interessierte viel mehr die gelbe Katze, die am Wegesrand saß und uns neugierig nachschaute. Zu gerne hätte ich die ein wenig gejagt. Aber Leonie hielt mich leider ganz fest an der Leine.

Katze in Garachico

Katze in Garachico

Die eine Wanderung reichte Leonie noch nicht und so fuhren wir in die Nähe von Puerto de la Cruz. Dort wanderten wir auf einem Küstenwanderweg. Leonie war von der Aussicht auf das Meer und die Ruine am Wegesrand fasziniert. Ich freute mich zwar über den Auslauf, fand es aber irgendwie gemein, dass ich ständig das Meer von oben sehen konnte, nicht aber dort hineinspringen konnte. Wie gerne hätte ich ein wenig in den Wellen geschwommen. „Die sind hier viel zu hoch, Lasko“, meinte Leonie. Na dann eben nicht. Ich wandte mich den interessanten Schnüffelspuren zu. Man, hier musste ein ganzes Rudel Hunde lang gelaufen sein.

historische Ruine am Wegesrand mit Blick aufs Meer

historische Ruine am Wegesrand mit Blick aufs Meer

Auf dem Rückweg schauten wir in dem Ort Icod de los Vinos vorbei. Es war die Nacht des jungen Weines odes Tablarennens. Zeit für das Tablarennen von San Andrés. In allen Tavernen wurde junger Wein ausgeschenkt. Und die Kinder, Jugendlichen und sogar die Erwachsenen sausten nach alter Tradition auf eingewachsten Brettern die steilen Straßen herunter. Ich fand das nicht so spannend. Auf solch eine rasante Abfahrt konnte ich gut verzichten. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass auch wir noch in derselben Nacht eine rasante Abfahrt vor uns hatten. Aber dazu später.

Tablarennen

Tablarennen

Zunächst musste nun Leonie verzichten. Ich durfte nicht ins Meer. Und Leonie durfte keinen Wein probieren, da sie ja noch fahren musste. So schauten wir uns einige Zeit die tollkühnen  Abfahrten der jungen Leute an und fuhren dann mit dem Wagen Richtung Südküste. Es wurde dunkel und wir mussten über das Gebirge. Oben nach dem Ort El Tanque fing es an zu regnen. Ich legte mich gemütlich hinten im Wagen auf meine Kuscheldecke und träumte vor mich hin. Bald würden wir zu Hause sein und auf mich würde sicher ein leckeres Essen warten. Doch was war das? Plötzlich wurde ich hochgeschleudert und landete fast bei Leonie und ihrem Beifahrer auf den Vordersitzen. Das Auto flog. Ja tatsächlich, wir flogen eine Böschung hinunter. Es rumpelte und polterte. Es ging über Steine und durch Gebüsch. Hier oben geht es oft viele hundert Meter runter. Ob wir gleich ins Meer fliegen und ertrinken würden?

Schrecksekunden, die Leonie wie eine Ewigkeit vorkamen, vergingen. Dann standen wir mit dem Wagen im Dunklen im Gebüsch eingekeilt. Leonie und ihr Begleiter versuchten die Türen zu öffnen. Es ging nicht. Wir waren im Dunklen eingschlossen und oben von der Straße konnte uns niemand sehen. Einfach verschwunden. Ich klemmte den Schwanz ein. Jetzt bekam ich wirklich ein mulmiges Gefühl. Wir waren nicht sicher, ob das Auto vorne über dem Abgrund hing. Nach unendlich vielen Versuchen schaffte Leonie es schließlich die rechte Beifahrertür 20 Zentimeter zu öffnen. Sie drückte und quetschte sich ganz vorsichtig durch den schmalen Spalt. Gut, dass sie nicht so dick ist. Die Brombeeren zerkratzten Leonie heftig. Doch sie schaffte es die Hintertür des Wagens zu öffnen, so dass ihr Begleiter und ich hinten aus dem Wagen klettern konnten. Durch das Gebüsch kämpften wir uns hoch an die Straße.

Dort standen wir stundenlang in der Kälte, da kein Fahrzeug hielt und auch die herbeigerufene Polizei lange brauchte. Doch als die Polizei dann kam, stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass der spanische Polizist dänisch sprach. Er hatte viele Jahre in Dänemark verbracht. Da ich dänisch durch meinen Urlaub im Norden gut verstehe, konnte ich mich gleich mit ihm unterhalten. Er war jedoch weniger an meinem dänischen Wintermantel als an dem Wagen, das da unten in den Brombeerbüschen geparkt war, interessiert. Viele Fragen und wenig Antworten. Ein durch die Versicherung bestelltes Taxi kam nicht und Leo fror richtig. Ich nicht, da ich ja meinen Mantel hatte. Damit konnte ich jedoch auch Leonie ein wenig wärmen.

Nach Stunden des Wartens nahm uns dann ein Bus mit, obwohl Hunde eigentlich im Bus auf Teneriffa verboten sind. Der Busfahrer hatte ein Einsehen und fuhr uns in die nächste Stadt, von wo aus wir ein Taxi nehmen konnten.

Leonie war mit dem Wagen in einer Kurve durch die Nässe ins Schleudern geraten. Obwohl sie noch gegenlenkte, brachen die Hinterräder aus und wir fuhren gerade in den Abgrund. Erst spät abends kamen wir absolut durchgefroren und geschockt zu Hause an.

Parkplatz in den Brombeerbüschen

Parkplatz in den Brombeerbüschen

Heute: Die Welt sieht bereits viel besser aus. Wir haben großes Glück gehabt. Leonie ist nur einige Meter tief in die Brombeeren gerauscht. Nicht auszudenken, wenn ihr das an anderer Stelle passiert wäre. Das hätten wir nicht überlebt. Keiner von uns ist verletzt. Die Zweibeiner haben nur einige Brombeerschrammen. Mich hat mein dänischer Wintermantel selbst davor bewahrt. Am nächsten Morgen fuhren wir wieder in das Gebirge, um bei der Bergung des Wagens zuzuschauen. Da wurde uns klar, was für ein unheimliches Glück wir gehabt haben. Zwei Menschen- und ein Hundeschutzengel haben wohl auf uns aufgepasst.

...und wieder auf der Straße

…und wieder auf der Straße

Und dann passierte das nächste Wunder. Mit einer Machete wurde der Wagen freigeschnitten und mit einem großen Kranwagen auf die Straße zurückgehievt. Und außer ordentlich verschrammten Lack und einem zerstörten rechten Außenspiegel war auch dem Wagen anscheinend nichts passiert. Ein kleines robustes Fahrzeug, das mit seinen weit über 20 Jahren immer noch gut fährt. Leonie und ihr Begleiter säuberten den Wagen von den Brombeerranken und dann konnten wir tatsächlich nach Hause fahren. „Am Montag kommt der Wagen zur Sicherheit zum Durchschecken in die Werkstatt“, meint Leonie. Mir egal, meiner Kuscheldecke ist überhaupt nichts passiert. Das muss ich auch gar nicht mehr schecken. Die Polizeit hat alles auf Foto festgehalten und nun ist mein Kuschelplatz sogar in einer Polizeiakte.

Morgen: Wir feiern, dass wir alle gesund und munter sind und dass fast nichts passiert ist. „Und ich werde künftig noch ein wenig vorsichtiger fahren“, meint Leonie. Recht so :-).

Lasko denkt wieder

Lasko denkt wieder

Gestern: Gestern? Nein, es ist Hundejahre her, dass ich Euch etwas aus meinem Leben erzählt habe. Als ich mitbekam, dass Leonie mich einfach in Dänemark allein zurücklassen wollte, war ich ganz schön beleidigt. Das kann ich Euch sagen. Leonie und ich waren in meinem gesamten Hundeleben fast immer zusammen. Alles haben wir gemeinsam gemacht. Ganz selten hat sie mich nur schweren Herzens ab und zu für ein paar Wochen abgegeben. Doch dieses Mal sollten es fast drei Monate werden. HUNDEJAHRE. Ja, ich bin gealtert. Während Leonie ohne mich durch Vietnam gezogen ist, habe ich sie im Alter eingeholt. Es sind in Dänemark tatsächlich Hundejahre vergangen. Als Leonie mich in Bonn wiedersah, streichelte sie meine Schnauze und meinte: „Man, bist Du grau geworden“. Klar, werde ich grau, wenn sie mich Jahre allein lässt. Und wenn Leonie mal auf ihren Kopf schauen würde, ist da auch immer mehr grau zu erkennen. Ja Leonie, wenn wir uns Hundejahre trennen, werden wir grauer. Vielleicht versuchen wir es mal einfach mit „zusammen bleiben“.

Ehrlicherweise muss ich allerdings zugeben, dass ich einen prima Urlaub in Dänemark erlebt habe. Und Vietnam, ein Land, in dem Hunde bereits zum Frühstück gegessen werden, ist nicht gerade mein Traumziel. Gemeinsam mit meinem Freund Cheenok habe ich in Dänemark am Limfjord Boote bewacht. Einmal bin ich vor Begeisterung und Übermut ins eiskalte Wasser gefallen. Cheenoks Herrchen hat mich aber sofort dort herausgezogen. Und wirklich gefroren habe ich auch nicht, denn ich habe mir in Dänemark einen superdicken Fellpelz wachsen lassen. Dieser modische beige Wintermantel gefällt mir so gut, dass ich ihn nicht wieder hergebe. Zum ersten Mal im Leben habe ich aufgehört zu haaren. Leonie kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schön, dass ich sie noch mit Kleinigkeiten überraschen kann.

Doch alles der Reihe nach. Irgendwann war mein Urlaub zu Ende und ich freute mich auf Leonie und Bonn. Ich fuhr mit einem zweibeinigen Begleiter in der Bahn nach Bonn. Dort kamen wir mitten in der Nacht am Bahnhof an. Und wer stand da? Eine total aufgeregte Leonie. Wau, als ich Leonie sah,  konnte ich auch nicht weiter beleidigt sein. Ich freute mich hundisch und hündisch und überhaupt einfach riesig. Ich sprang an Leonie hoch und hörte gar nicht auf damit. Und wenn Leonie gekonnt hätte, wäre sie sicher auch an mir hochgesprungen. Menschen drücken ihre Freude jedoch wohl etwas anders aus. Leonie standen jedenfalls Freudentränen in den Augen. Ich sprang und sie heulte. Und als wir alles genug gemacht hatten, fuhren wir in die neue Wohnung. Ich bekam eine Extraportion Futter und einen großen Knochen. „Nett hier“, dachte ich. „Sehr viel Wald in der Gegend, da werde ich demnächst wohl ordentlich toben können“. Doch wieder falsch gedacht. Bereits zwei Tage später saß ich mit meinem Wintermantel in der Transportbox und fuhr in den Sommerurlaub nach Teneriffa.

Heute: Ich bin zurück auf unserer schönen Insel und genieße die Sonne, das Meer und das Wandern. Doch zu Leonies großen Erstaunen gebe ich meinen Wintermantel noch immer nicht her. Das modische dänische Fellmodel ist mir einfach ans Herz gewachsen. Vielleicht bin ich ja auch ein bisschen eitel? Und wer weiß, wohin ich in den nächsten Tagen reisen muss. Vielleicht geht es in Richtung Grönland. „Nee, nee“, sagt Leonie. „Hier auf der Insel bleiben wir jetzt erst einmal. Und Dich gebe ich nie, nie wieder her, Lasko“. Na das ist doch Hundemusik in meinen weichen Schlabberohren. Und da Leonie im Moment keine Hundehaare in der Wohnung hat, freut sie sich noch mehr über mich. Da gibt es vielleicht einen Extralammknochen für den guten Hund :-).

Morgen: Wir wollen nach Icod de los Vinos fahren. Da ist jedes Jahr ein Tablarennen, bei dem die Einwohner auf eingefetteten Brettern die Gassen hinunterrutschen. Nichts für mich. Aber die kulinarischen Spezialitäten in Icod, die kann auch ein immer hungriger Labbi – wie ich es wohl ein bin – nicht verachten.

Leo ohne Lasko

Leo ohne Lasko

Ende Oktober: Landung am Frankfurter Flughafen und Ankommen im deutschen Herbst. Bunte Blätter an den Bäumen. Sonnige Tage mit blauem Himmel. Doch es wird täglich kälter. Morgens ist bereits leichtes Eis auf der Windschutzscheibe. Ich laufe im dunklen kalten Novembernass meine Morgenrunden und sehne mich nach Sonne.

Gleich am nächsten Tag nach dem Ankommen geht es los. In drei Tagen ist Umzug. Ich schaue die neue Wohnung an, die noch gemalert werden muss. Papierberge warten auf mich. Dann die Übergabe – wenn auch noch leer und mit kaputtem Fußboden: ich habe auch in Deutschland wieder ein neues Zuhause. Dann wird gepackt, eingepackt und nochmals gepackt. Ehe ich mich versehe ist Umzugstag. Aufregung. Der Möbelwagen muss beladen werden. Die Männer stöhnen ob meiner schweren Bücherkisten. Noch einmal umpacken. Ich schleppe schwere Kisten, während die Umzugsmänner Kaffee trinken. Ein Spiegel zerbricht. Schade. Na ja, ein Ding weniger zu transportieren. In der neuen Wohnung geht es ohne Fahrstuhl ganz nach oben. Wieder stöhnen und schleppen, schleppen und nochmals schleppen.

Kleine Pannen sind auch dieses Mal inklusive. Der Geschirrkarton fällt hin und damit hat sich die Frage nach dem Essgeschirr endgültig erledigt. Es müssen neue Teller her. Der Spiegel bleibt leider nicht der einzige Bruchfall und ich hoffe inständig, dass wenigstens meine Lieblingstasse überleben wird. Sie hat es überlebt und steht wohlbehalten im Schrank :-).

Die Umzugshelfer geraten mit den Monteuren, die die Waschmaschine anliefern, in einen kleinen Räumlichkeitsstreit. „Vielleicht sollte der dicke Herr dort drüben mal ein wenig zur Seite gehen – sonst gehe ich nach Hause.“ Erst Coca Cola und Kekse machen die Helfer wieder „gefügig“. Am Halloween Abend sitze ich allein mit vielen Kartons in meiner neuen Wohnung. Ungewohnt, aber glücklich. Über das lange erste Novemberwochenende packe, schraube, bohre und säge ich. Ein lieber Freund hilft mir die Lampen anzuschließen. Mit der Elektrik kann ich bis heute nicht umgehen. So bin ich unendlich froh über diese Hilfe. Nach drei Tage sieht die Wohnung richtig gemütlich und schön aus.

Nun beginnt der Kampf mit der Technik. 1&1:  enlose Telefonate und Warten in der Warteschlange. Nach Stunden kenne ich die Ansage auswendig. Stück für Stück geht es mühsam voran. Erst muss ein Techniker kommen und dann habe ich Internet. Nach einiger Zeit auch wieder Telefon, Drucker und Fax. Nun muss ich mich noch mit dem neuen Stromanbieter und der Hausverwaltung auseinandersetzen und mich im Rathaus ummelden. Fertig.

Doch auch unser Haus muss noch ausgeräumt, entmüllt und gereinigt werden. Ein weiteres Wochenende packen, schleppen und aussortieren. Auch die beiden Söhne möchten für ihre Wohngemeinschaften einige Möbel haben. Zwei weitere Male geht es ans Packen und Kisten schleppen. Dann scheinen alle Menschen und Dinge am richtigen Ort. Die neuen Besitzer freuen sich auf das Haus und können den Tag der Besitzübergabe kaum erwarten.

Auch für mich ein neues Zuhause, in dem ich mich in Deutschland wohl fühlen kann. Die ersten Besucher kommen und meine Freundin aus München weiht zu meiner Freude über Nacht das Gästezimmer ein. Home sweet home. Nun fehlt nur noch Lasko. Der treibt sich tatsächlich immer noch  in Dänemark herum und mag sich wohl nicht von seinem Kumpel Chinook trennen. Ich sehe ihn per Skype und würde ihn gerne kraulen. Pfeiffe. Er schaut und schnüffelt am Bildschirm. Er ist ein wenig irritiert. Ich habe große Sehnsucht und werde ihm eine Fahrkarte schicken :-). Ich weiß ja, dass ich ihn bald wiedersehen werde. Solange muss ich mich mit einem großen Stoffleoparden trösten, der wie zufällig beim Ikeabesuch in meine Einkaufstasche gewandert ist. Kuschelig, aber natürlich kein Laskoersatz. Kuschlig auch der neue Badvorleger, damit mir morgens nach dem Duschen nicht die Füße auf den kalten Fliesen einfrieren.

Neue Nachbarn? Im Hausflur sehe ich sie nicht. Es ist sehr ruhig hier. Nach einigen Tagen erfahre ich von einer „geheimen“ Facebookgruppe. Ich werde eingeladen und nun kann ich meine Nachbarn kennen lernen. Virtuell. So  weiß ich, wie sie heißen und  wo sie sich am Tag so aufhalten. Auch werde ich per Chat gleich aufgefordert, doch bitte die Kartons zu zerreißen, bevor ich sie in den Müll schmeiße. Wow, schöne neue Welt. Doch zu meiner Beruhigung entnehme ich den Mitteilungen, dass man sich hier im Haus nicht nur virtuell austauscht, sondern auch alle sechs Wochen gemeinsam ausgeht. Das ist sicher nett und ich werde bei nächster Gelegenheit mitkommen, um meine Nachbarn auch einmal „im Original“ zu sehen.

Da meine Söhne unsere alten Sofas für ihre Wohngemeinschaften mitgenommen haben, brauchte ich ein neues Sofa. Das kaufe ich im Sonderangebot im nahe gelegenen großen Möbelhaus.  Dort ist man auf Trennungsfälle spezialisiert und weiß, was benötigt wird. Lustig, wenn Partner kurz danach zum Einkauf unter dem gleichen Namen auftaucht und sich für das gleiche Sofa interessiert. Die Verkäuferin lacht. „Was lachen Sie denn?“. „Nichts, dieses Sofa ist ein beliebtes Modell. Nur eine Frage: wer hat denn eigentlich Ihr Familiensofa mitgenommen?“ So kann es gehen. Zum Glück brauche ich nicht sehr viele neue Dinge, da ich mir noch vor der Vietnamreise einige alte Möbel neu angestrichen habe und eine Küche bereits in der Wohnung ist. Ansonsten hätte mir die Verkäuferin in dem großen Möbelhaus sicher sehr gerne weiter geholfen: „Personen, die dieses Sofa kauften, kaufen auch gerne….“

Nach drei Wochen Deutschland hat sich einiges getan. Ich lehne mich zufrieden auf meinem neuen Sofa zurück, kuschele mich in eine Decke und freu mich auf Lasko, der nun hoffentlich bald seinen Dänemarkurlaub beenden wird.

Umzug

Umzug

Im Moment bin ich gerade am Umziehen und komme daher nicht zum Bloggen und auch nicht zum Blog lesen. Das werde ich alles in der nächsten Woche nachholen. In der nächsten Woche? Hoffentlich!

Da ich lange von meinem Umzug wusste, hatte ich bereits vor Monaten bei dem Telefonanbieter 1&1 einen Vertrag über Internet und Telefon für die neue Wohnung abgeschlossen. Am Montagabend sollte die Leitung stehen. Ich fuhr in die neue leere Wohnung und probierte …und probierte vergeblich. Das einstündige Telefonat mit der Servicehotline sollte Klärung bringen. Im Ergebnis sicherte der hilfsbereits Mitarbeiter mir zu, dass am Dienstag  die Leitung stehen werde. „Ganz sicher“, rief er fröhlich ins Telefon. „Und einen schönen Tag noch“.

Heute Morgen am Mittwoch ist immer noch nichts passiert. Servicehotline, musikalische Warteschleife, Mitarbeiter 1, musikalische Warteschleife, Mitarbeiter 2, musikalische Warteschleife … und dann die Störungsstelle. Im Ergebnis wird ein sogenanntes Ticket erstellt: 1&1 hat nun festgestellt, dass eine Störung vorliegt. Internet? Leider noch nicht. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, ruft der freundliche Mitarbeiter gutgelaunt in die Leitung. Er hat ja schließlich Internet.

Da ich morgen früh umziehen werde und das Ende der Bearbeitung des Störungsfalles bei 1&1 noch nicht absehbar ist, muss ich mich wohl eine Weile aus dem Netz verabschieden. Wenn 1&1 eines Tages möchte, in der Lage sein sollte und das Ticket bearbeitet sein wird, melde ich mich wieder.

Bis dahin wünsche ich Euch allen eine schöne Woche.

liebe Grüße

Leonie

 

Long Beach - Phu Quoc

Long Beach – Phu Quoc

 

Als wir am Morgen mit der Schnellfähre Superdong auf der Ostseite der Insel Phu Quoc ankamen, war auf dem ersten Blick noch nicht so viel von der traumhaften Paradiesinsel, die Phu Quoc laut Beschreibung doch angeblich sein soll, zu spüren.

 

Die Überfahrt von Rach Gia in der Schnellfähre Superdong verlief wegen dem hohen Wellengang recht stürmisch. Wir saßen auf zwei Stockwerken wie in einem Flugzeug dicht an dicht mit vielen anderen Passagieren. Air Condition und laute Videofilme, die ich ja schon aus den Bussen kannte, machten laute Innengeräusche. Draußen spritzte das Wasser der hohen Wellen an die Schiffsfenster. Vielen Passagieren wurde übel und einige alte Vietnamesinnen fingen an zu beten. Ich hoffte nur, dass der Superdong endlich ankommen möge.

 

Zunächst regnete es auf Phu Quoc und am Fähranleger strömten die Menschenmassen aus dem Schiff in kleine Busse und Taxen. Auch wir entschlossen uns für die Fahrt im Minibus, da wir ja irgendwie von diesem Ort, an dem es aus dem Fähranleger nichts gab, wegkommen mussten. Der Minibus sollte uns quer über die Insel auf die Westseite der Insel bringen. Vorbei am neuen Flughafen waren wir in gut 20 Minuten da. Es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne schien. Tropische Regenschauer sind meist heftig und kurz und eine Stunde später merkt man nichts mehr davon. Ein wenig anders als der heimische Regen im Rheinland 🙂.

 

Phu Quoc ist an der breitesten Stelle ca. 20 Kilometer breit und ungefähr 80 Kilometer lang.

Sandstrand "ohne Ende" - Long Beach

Sandstrand „ohne Ende“ – Long Beach

 

Auf der Westseite gibt es einen sehr langen Sandstrand, der sich mit hellen feinen Sand über 20 Kilometer an der Küste hinzieht. Dort am Long Beach liegen bereits einige neu gebaute Resorts, mehrere Hotels und viele Bungalow Siedlungen. Doch überall wird neu und weiter gebaut. Wo auf Google Earth noch Strand und Wald zu sehen ist, sind bereits viele kleine und große Bungalowsiedlungen entstanden. Es wird nicht mehr Jahre dauern und die Küstenlinie ist zugebaut. Große Plakate am Straßenrand malen in bunten Farben eine großartige Zukunft. Viele Großprojekte scheinen geplant zu sein. Wenn ich die Bilder anschaue, könnte ich meinen, mich in Quatar oder sonstwo in den Emiraten zu befinden. Breite Prachtstraßen und Hochhäuser werden dort auf den Plakaten als Zukunftsprojekte avisiert.

 

Doch noch sieht die Realität auf Phu Quoc zum Glück anders aus. Es gibt auf Phu Quoc nur wenige Asphaltstraßen. Zumeist bewegt man sich hier mit dem Scooter auf roten Pisten. Hochhäuser und große Resorts gibt es nur wenige. Doch das wird sich wohl bald und sehr schnell ändern.

 

Die Preise auf Phu Quoc sind höher als im übrigen Land. Das liegt nicht nur an der Insellage, sondern auch daran, dass Phu Quoc bereits lange nicht mehr der Geheimtipp unter Travellern ist und die Vietnamesen ihren Marktwert hier kennen und schätzen gelernt haben. Die kleinsten Bungalows starten ab 25 $ die Nacht, was für Vietnam recht teuer, gemessen an europäischen Verhältnissen jedoch noch ein sehr moderater Preis ist. Doch auch die Preistendenz ist steigend.

..noch sieht die Realität eher so aus

..noch sieht die Realität eher so aus

 

Für die große West- Osttangente, die wahrscheinlich privat finanziert wurde, ist ein kleiner Straßenbenutzungsbeitrag zu entrichten. Neben Minibussen und Taxis ist auch hier auf Phu Quoc der Scooter das Fortbewegungsmittel der ersten Wahl.

Bungalow im Grünen

Bungalow im Grünen

 

Wir beziehen in einer kleinen Bungalowsiedlung einen nett eingerichteten Bungalow. Drinnen ist alles sehr einfach, aber sauber und bequem. Auf der Terrasse gibt es eine Hängematte, die aus einem alten Fischernetz hergestellt ist. Eins solche fehlt in keinem vietnamesischen Haushalt. Viele Vietnamesen schaukeln, sitzen und schlafen am Tag in diesen Matten. In der Nacht werden die Matten mit ins Haus genommen und zum Schlafen drinnen aufgehängt. Mir gefällt die Hängematte sehr gut. Am Abend, wenn die Moskitos kommen, bietet sie durch das Netz, das sich um den Körper wickeln lässt, noch einen zusätzlichen Schutz.

in der Hängematte

in der Hängematte

 

Die Bungalows liegen in einem großen grünen und sehr gepflegten Tropengarten. Die Eigentümer bewohnen das Haus in der Mitte. Die Großfamilie ist den ganzen Tag am Werkeln. Es werden neue Bungalows gebaut, Dinge repariert und der Garten gepflegt. Alle Familienmitglieder sind sehr freundlich und zuvorkommend und lesen uns die Wünsche fast von den Augen ab. So dauert es nicht lange und wir haben auch für die Woche hier unseren Scooter vor der Hütte stehen.

Strand und Meer

Strand und Meer

 

Keine 30 Meter von unserem Bungalow entfernt ein weißer Traumstrand. Nun weiß ich, dass ich wirklich im Paradies bin. Nichts fehlt. Zurzeit regnet es nachts. Tagsüber scheint die Sonne. Am weißen Strand mit dem kristallklaren Wasser macht schwimmen und baden Freude. Und für den kulinarischen Genuss sorgen viele kleine Restaurants in der Nähe und Obstverkäuferinnen, die frische Ananas und anderes Obst am Strand verkaufen.

Früchteverkäuferinnen am Strand - Phu Quoc

Früchteverkäuferinnen am Strand – Phu Quoc

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Hier ist der richtige Ort, um nach der Herumreiserei der letzten Wochen nun ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch die Insel Phu Quoc bietet noch ein wenig mehr als nur Sonne und Strand. Doch darüber berichte ich das nächste Mal.

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