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Lasko denkt - ohne Flexileine

Lasko denkt – ohne Flexileine

Gestern – Leonie war an ihrem letzten Tag in Dänemark zum Abschied in einer dänischen Sauna, denn es war draußen kalt und windig und in der Sauna war es warm. Ich gehe nicht in Saunen. Erstens sind Hunde dort verboten. Zweitens bin ich nicht so verfroren wie Leonie. Drittens halte ich mich auf andere Art warm. Und außerdem können wir Hunde ja gar nicht am ganzen Körper wie ihr Zweibeiner schwitzen. Und der ganze Saunaaufwand, nur um über die Zunge ein bisschen Wasser abzugeben, würde sich für uns ohnehin nicht lohnen. Also döste ich in der Zeit, in der Leonie dänisch schwitzte, auf dem Schiff und beobachtete die Leute, die am Kai spazieren gingen.

Besonders fielen mir die vielen Schüler auf, die hier mit einer Art Matrosenmütze durch die Gegend rennen. Leonie hat mir erzählt, dass das eine alte dänische Tradition sei. Früher trugen die Schüler hier wohl alle so eine Mütze. Heute nur noch dann, wenn sie die Schule abgeschlossen haben. Da viele Schüler zurzeit anscheinend die Schule beendet haben, laufen sie mit diesen Mützen, die für mich irgendwie sehr maritim aussehen, stolz durch die Stadt oder machen am Kai Radau. Es sei ihnen gegönnt. Wir haben wieder etwas dazu gelernt – über andere Länder und andere Sitten.

Als Leonie von der Sauna kam, erzählte sie mir zum wiederholten Mal, dass die dänischen Saunasitten wirklich äußerst gewöhnungsbedürftig seien. Es sei sehr laut in der Sauna, da alle laut reden und schreien würden. Die Leute würden Getränke und sogar Bier mit in die Sauna nehmen. Auf den Holzbänken benutze man keine Handtücher, sondern sitze stattdessen im nassen Badeanzug in der Sauna. Ein Saunagang würde auf den nächsten Saunagang folgen. Dazwischen gäbe es keine Ruhepausen und sämtlicher Schweiß von allen Leuten würde über die Holzbänke tropfen. Leonie erzählte und erzählte. An diese Sitte kann sie sich nur schwer gewöhnen. Gut, dass ich nicht in die dänische Sauna muss. Da fällt mit ein. Leonie, über die dänische Sauna hast Du Dich doch schon vor einem Jahr aufgeregt. Nun ist aber mal gut. Lass Dir mal etwas Neues einfallen.

Aber ich gebe zu. So wie Leonie sich über die für sie ungewöhnlichen Saunasitten aufregt, so rege ich mich über die ungewöhnlichen Leinensitten für Hunde auf. In Dänemark scheint man fast ausschließlich nur Flexileinen für Hunde zu kennen und hat keinerlei Hemmung, auch eine dänische Dogge mit einer Flexileine auszuführen. Und stellt Euch vor. Mir wollte man auch schon so ein Ding verpassen. Bis jetzt haben wir uns dagegen jedoch (noch) erfolgreich gewehrt :-).

Heute – wir fahren nach Deutschland und sinnieren darüber, welche Unterschiede es so zwischen Spanien, Dänemark und Deutschland gibt. Leonie übt beim Autofahren Vokabeln. Da ist der Länderunterschied vielleicht am Größten.  „Was können wir aus den Unterschieden lernen?“ fragt mich Leonie. „Und damit meine ich nicht meine Vokabeln, denn die lerne ich immer noch viel zu langsam“.

Was Leonie daraus lernt, weiß ich nicht. Ich lerne aus den Unterschieden einfach, dass es überall anders ist. Andere Länder andere Sitten. Und das macht das Menschen- und auch das Hundeleben doch gerade interessant. Für die Zweibeiner gibt es neue Dinge zu sehen und zu entdecken und wir Vierbeiner können neue Gerüche erschnüffeln. Vielleicht können wir aber alle auch daraus lernen, dass Dinge, von denen wir dachten, dass sie so sind, wie sie sind, plötzlich nicht mehr so sind, wie sie sind. Das, was wir immer dachten, was richtig ist, ist plötzlich für andere Menschen und Tiere nicht unbedingt richtig. Vielleicht gibt es ja gar kein richtig oder falsch.

„Kann es denn irgendeinen Sinn haben, dass man mit einem eklig nassen Badeanzug in der Sauna schwitzt?“ grummelt Leonie. Eindeutig ja, denke ich. Du kannst Dich darüber aufregen. Du kannst darüber schreiben. Und Du konntest eine neue Erfahrung machen.

Das hätte ich jedoch besser nicht bellen oder denken sollen. Denn Leonie sagte: „Ok Lasko, dann werden wir Dir, wenn wir mal wieder nach Dänemark zurückkommen, eine Flexileine kaufen. Dann machst Du auch eine neue Erfahrung“. Nee, nee, so war das nicht gemeint. Leonie, Du kannst doch eine dänische Sauna nicht mit einer Flexileine vergleichen.

Morgen – wir werden wieder am Rhein sein und dänische Saunen und Flexileinen eine Weile vergessen müssen. Wie ist das Wetter in Deutschland? Muss Leonie auch dort in die Sauna oder wird sie mit mir in einem See schwimmen können? Das sind die Fragen, die wir uns auf der langen Reise stellen.

Lasko denkt

Lasko denkt

Gestern – Leonie hatte Besuch. Die Nachbarn, deren Kinder (die sehen allerdings nicht mehr wie Welpen aus und sind wohl auch schon fast 40 Menschenjahre alt) heute nach England zurückfahren, waren gekommen, um sich zu verabschieden. Alle Zweibeiner saßen um den großen Tisch, tranken Bier und Wein und unterhielten sich nett. Ich lag lang ausgestreckt auf den von der Sonne erwärmten Fliesen auf der Terrasse und genoss den milden Abendwind. Ab und zu öffnete ich ein Auge, um zu schauen, ob etwas Essbares in der Nähe gelandet war. Ein Insekt, ein Knochenrest – ich bin immer auf der Hut. Und wenn jemand zu dicht an unsere Haustür kommen sollte, kann ich von Null auf Hundert aus dem Tiefschlaf aufspringen und zur Haustür flitzen.

Doch gestern rührte sich nichts. Es flog mir keine gebratene Taube ins Maul und auch an unserer Haustür ließ sich niemand sehen. So träumte ich weiter vor mich hin. Wortfetzen drangen an mein Ohr. Es ist schon witzig, wie lange und ausführlich sich Zweibeiner so unterhalten können. Wir Hunde fassen uns da wesentlich kürzer. Wir benötigen auch nicht so viele Worte, um einen kurzen Sachverhalt  auszudrücken. Manchmal reicht ein lautes Wau zur richtiges Zeit gebellt und die Situation ist für alle Beteiligten klar.

Doch Menschen reden und reden. Ab und zu reden sie auch immer wieder das Gleiche. Jedenfalls hört sich das für mich so an. Es scheint aber auch Zweibeiner zu geben, die einen unheimlichen Rededrang haben und andere Zweibeiner regelrecht zureden. Andere hingegen sagen sehr wenig, nicken ab und zu vor sich hin und sagen dann etwas, wenn es tatsächlich etwas zu sagen gibt. „Die Menschen sind halt unterschiedlich, Lasko“, hat Leonie mir mal erklärt. „Doch mit Worten sollte man grundsätzlich ein wenig vorsichtig umgehen. Ich denke, dass Worte andere Menschen auch manchmal richtig tief verletzen können. Und wenn sie einmal gesagt sind, sind sie in der Welt. Und es ist sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, sie wieder einzusammeln“. Meinte Leonie das ernst? Worte einsammeln? Das geht doch gar nicht. Aber da liegt wahrscheinlich auch ein ganz großer Unterschied zwischen Euch Zweibeinern und uns Hunden.

Wenn wir uns einmal richtig sauer sind, dann bekommt das unser Gegenüber unmittelbar ins Gesicht gebellt. Wir erklären uns direkt und die Situation wird sofort und augenblicklich im hier und jetzt abschließend geklärt. Wenn Ihr Zweibeiner böse miteinander seid, ist das alles viel komplizierter. Manchmal schreit ihr Euch an oder sprecht eine Weile überhaupt nicht mehr miteinander. Ab und zu seit ihr über Wochen beleidigt oder nachtragend. Ihr verletzt Euch ab und zu auch immer wieder aufs Neue. Und manchmal eskaliert die Situation von Tag zu Tag mehr und keiner mag nachgeben. Falsche Worte am falschen Ort zur falschen Zeit. Entstehen so Kriege?

Wenn ich über Eure komplizierte Kommunikation nachdenke, dann bin ich richtig froh, einfach nur ein Hund zu sein.

Heute – da wir keine Worte einsammeln können, haben wir am Strand trockenes Holz gesammelt. Damit will Leonie die Terrasse ein wenig dekorieren. Das habe ich erst nicht so richtig verstanden. Immer wenn sie einen langen Ast aufhob, wollte ich danach springen und dachte sie wollte mit mir spielen. So war die Dekoration bereits ruiniert, bevor Leonie sie mit nach Hause nehmen konnte. „So kommen wir nicht weiter“, sagte Leonie nach einiger Zeit. „Lasko, wir teilen. Ein Stock für Dich zum Holen und Zerknabbern und einer für mich“.

OK, das war eine faire Lösung. Leonie warf einen Stock ins Wasser und während ich ihn holte und tot biss und dann in kleine Stücke verarbeitete, sammelte Leonie einen für sich auf. So hatte sie bald einen Rucksack voll Holz und ich hatte einen Riesenhaufen Kleinholz. Aber ich glaube, dass sie mich ein bisschen angeschmierrt hat. Sie hat sich immer die schönen dicken Stöcke in den Rucksack gesteckt und mir die alten verfaulten Stöckchen ins Wasser geworfen. Aber ich hatte so viel Badespass, dass ich ihr verziehen habe. Und die Dekoration ist ja auch nicht aus der Welt :-).

Morgen – Leonie will mit ihrem Spanischprogramm neue Wörter auf Spanisch lernen. Ist eine Sprache mit so vielen Wörtern nicht genug? Nein, Ihr Zweibeiner findet ständig neue Möglichkeiten, noch ein paar Wörter mehr zu lernen, die Ihr dann in die Welt setzt und genau wie die Worte, nicht mehr einsammeln könnt. Wau, ich habe gesprochen.

Gestern – Leonie hatte keine Zeit und ich musste wieder mal allein mit meinem neuen Ball spielen. Nur Zweibeiner haben keine Zeit. Keine Zeit für dies. Keine Zeit für das. Hunde haben zum Glück alle Zeit der Welt. Wahrscheinlich setzen wir unsere Prioritäten einfach richtiger. Wenn Hund weiß, was Hund will, dann ist immer Zeit da. Und dabei habe ich sogar noch Zeit für einen Schönheitsschlaf über.

Vielleicht sollte ich Leonie mal ein bisschen in ihrem Zeitmanagement coachen. Dann hätte sie auch  Zeit über. Und in dieser Zeit – das würde ich ihr schon beibiegen – würden wir zusammen ganz viele lange tolle Spaziergänge mit eingebauten Ball spielen machen.

Lasko mit neuem Spielzeug

Lasko mit neuem Spielzeug

Heute – Leonie hat wieder keine Zeit. Ich  musste vom Wandern träumen. Ich träumte vom Barranco del Infierno. Dort konnte ich frei laufen und in einem Wasserfall baden. Als ich mittags aufwachte und noch an den Wasserfall  dachte, durfte ich dann aber tatsächlich baden. Da sag noch mal einer, Träume sind Schäume. Heute Mittag durfte ich ein ausgedehntes Bad im Atlantik nehmen. Leonie wollte mir wohl etwas Gutes tun und ließ mich einfach am Strand ins Wasser, obwohl das doch eigentlich verboten ist. Es dauerte genau 7 und eine halbe Minute. Dann war der Lifeguard da und schickte uns fort. Strand und Hund ist hier in Spanien wirklich nicht so einfach. Doch Leonie hat mir versprochen, dass sie demnächst – wenn sie wieder mehr Zeit hat – sich umhören wird, ob es nicht doch irgendwo einen Hundestrand auf dieser Insel gibt. H U N D E S T R A N D – was für ein schönes Wort für einen Labrador.

k-Barranco del Infierno 043

Morgen – wir gehen endlich wieder wandern! Vielleicht fange ich dann mit meinem Leonie Coaching an :-).

Lasko denkt

Lasko denkt

Gestern – Es stürmte weiter und die Wellen schlugen höher und höher gegen die Felsen. Der schöne Naturpool war überhaupt nicht mehr zu sehen. Aber am Nachmittag kam endlich die Sonne für einige Zeit hinter den Wolken heraus und wir konnten einen langen Spaziergang machen. Als wir aus dem Haus gingen, kam plötzlich wieder einmal  die Number 18 Frau auf uns zu und schrie Leonie an. Sie schimpfte und schrie, dass Leonie den Ausgang nicht benutzen dürfe, da dort das Verbotsschild hinge. Leider gibt es jedoch keinen Ausgang ohne Verbotsschild, was Leonie der Frau freundlich erklärte. Die schrie weiter in Englisch auf uns ein und kam mir dabei mit ihrem Zeigefinger, den sie immer gerne hochgestreckt durch die Gegend trägt, recht nahe. Sollte ich mal lecken? Ich ließ es dann jedoch, da Number 18 bestimmt nicht gut schmecken.

Leonie war nach dieser Begegnung richtig wütend, obwohl wir doch bald hier wegziehen und es Dir doch egal sein könnte, was Number 18 daher reden.  Könnte ich reden, würde ich Leonie sagen: Schüttele Dich, schüttele Dich und noch einmal: schüttele Dich. Habt Ihr das mal gesehen? Das ist der Weg, wie wir Hunde unseren Ärger ablegen. Wir können uns auch mächtig aufregen. Wenn ich zum Beispiel an meinem Lieblingsfeind vorbei gehe, dann steht mir auf dem Rücken eine richtige Wolfsmähne und ich könnte Amok laufen. mein Blutdruck ist auf hundeachzig.  Doch eine Minute später ist diese Emotion für mich eigentlich sinnlos, denn Lieblingsfeind ist außer Reichweite. Hundeachzig muss runter und ich beginne mit Gymnastik: den ganzen Körper schütteln, bis die Lefzen schlappern. Und der Ärger ist weg. So einfach ist das. Probiert es mal aus und Leonie merk Dir das.

Heute – Leonie muss irgendwelche Verträge wegen der Wohnung abschließen und läuft von der Bank zum Makler und wieder zurück. Dann muss sie noch zur Gemeinde zwecks Anmeldung und ganz viel mit dem jetzigen Bewohner der „Hütte“ sprechen. Alles sehr langweilig. Gut, dass wir Hunde keinen Schriftkram und keine Verwaltungsgänge erledigen müssen. „Nur gut“, sagt Leonie, „dass es hier keine Hundesteuer gibt. Sonst müsste ich dich auch noch anmelden und wer weiß, wieviel Verwaltungsjahre das hier mit einem Verwaltungstier dauern würde“.  Leonie scheint der spanischen Verwaltung ein wenig kritisch gegenüber zu stehen.  „Hier muss man Nerven wie Drahtseile haben“, stöhnte sie heute Morgen. „Manana, manana“ ist das Zauberwort.  Also Leonie. übe Dich ein wenig in Geduld. Das kann Dir überhaupt nicht schaden. Hau Dich eine Runde aufs Sofa und nach einem erquickenden Schlaf sieht die Welt schon wieder besser aus.

Auch ich bin im Moment kein Hiking Hund mehr, sondern ein Behörden(gang)tier. Ich hoffe nur, dass mir dieses faule Leben nicht langsam auf die Form schlägt. Aber mach ich mir als Hund wirklich Sorgen um mein Gewicht? Nee, ich heiße doch nicht Leonie  :-).

Morgen – morgen werden wir eine Probefahrt mit einem 20 Jahre alten Auto machen. Leonie hat es satt, immer Leihwagen ausleihen zu müssen. Sie meint, dass hier auf der Insel  ein fahrbarer Untersatz her muss. Bus fahren können wir nicht, da Hunde hier im Bus verboten sind. Das müsst Ihr Euch mal vorstellen. Hunde dürfen nicht in einen Bus. Nicht einmal mit Maulkorb, wie in vielen anderen europäischen Ländern. Dann kann ich ja nur hoffen, dass der fahrbare Hundekäfig morgen einigermaßen tauglich ist.

Lasko mit neuem Spielzeug

Lasko mit neuem Spielzeug

Gestern – wir hatten eine richtige Sturmnacht. Der Wind heulte und wirbelte viele Dinge durch die Luft. Draußen war es dunkel und richtig unheimlich. Unheimlich natürlich nicht für mich tapferen Labrador, sondern nur für mein ängstliches Frauchen. Allerdings war es ein Wetter, bei dem nicht einmal ein Labrador vor die Tür gehen will. Ich musste auch nicht raus und lag auf dem Sofa und träumte von riesigen Lammknochen und Tennisbällen.

Wenn ich ab und zu die Augen öffnete, sah ich Leonie auf dem Balkon schrubben. Sie musste die halbe Nacht Wasser vom Balkon entfernen, damit das viele Wasser nicht in die Wohnung lief. Ich hätte das ja ganz witzig gefunden. Ein See mitten in der Wohnung. Wer hat das schon? Leonie schien von der Idee nicht so angetan und zog es vor zu schrubben. Der Sturm heulte draußen und blies und ich kuschelte mich auf mein Sofa tiefer in meine weiche rote Decke.

Ob ihr es glaubt oder nicht, plötzlich wehte ein Ball durch die Luft auf unseren Balkon. Genau so einen Ball hatte ich mir hier so lange gewünscht. Ich bin doch ein kleiner großer Ball Junkie. Doch alle Tennisbälle sind längst von mir unter die Teneriffaerde gebracht. Nun habe ich einen so großen Ball, der nicht so schnell  im Atlantik zu verbuddeln ist. Den habe ich mir gleich auf meinem Sofa gesichert. Er eignet sich auch als Labrador Kopfablage für meinen schweren Denkerkopf. Ein Geschenk des Universums nur  für mich. Da könnt mir mal sehen, wofür ein Sturm gut sein kann :-).

Heute – Morgens waren wir spazieren und überall wehten immer noch Dinge durch die Luft. Wir mussten richtig aufpassen, dass uns keine großen Palmenblätter auf den Kopf flogen. Einen zweiten Ball habe ich nicht gefunden, aber am Strand haben wir eine Menschenzeichnung gefunden. Ein Montagsherz? Lange war es jedoch nicht zu sehen, denn die Wellen waren heute riesig hoch und spülten das Herz schnell wieder fort. Weder Mensch noch Hund dürfen heute an den Strand. Selbst die vielen schönen Spazierwege an der Küste sind abgesperrt.

Siempre Tuyo

Siempre Tuyo

Wenn ich in den Sand male, sieht das ein bisschen anders aus. Von Herzchen halte ich nicht so viel. Ich scharre lieber ganz gerade, tiefe und parallele Linien. Da weiß dann doch gleich jeder Hund, wer hier am Werk war. Ich – Lasko der Labrador, der Beherrscher des Gebiets. Na ja, jedenfalls partiell. Und wenn ich mich nicht künstlerisch durch Scharren ausdrücke, dann markiere ich einfach. Das geht weitaus schneller als so eine aufwändige Menschenzeichnung. Das könnt Ihr mir glauben.

Morgen – ich werde ganz genau Ausschau halten, ob der Sturm nicht doch noch ein paar tolle Sachen für mich am Strand angetrieben hat.

Lasko denkt

Lasko denkt

Gestern – wir waren aus und haben eine ganz tolle Band angeschaut. Die nennen sich „Old dogs – new tricks“ und machen eine wilde Mucke. Leonie und unser Besuch waren gestern so begeistert, dass sie sogar zu der Hundemusik getanzt haben. Warum sich die Menschen allerdings „alte Hunde“ nennen, erschließt sich mir noch nicht. Wann ist überhaupt ein Hund alt? Ist das etwas Gutes? Ich tendiere eigentlich mehr dazu, im hier und jetzt zu leben und denke nicht zu viel über das Alter nach. Was ist überhaupt Alter?

Neulich hörte ich Leonie sagen, dass ich nun bald 5 Jahre alt werde und dass ich auch nicht mehr der Jüngste sei. Was soll das nun wieder heißen? Ich bin noch lange nicht wie Leonie im zweistelligen Bereich und irgendeine 5 hat sie auch. Also – was soll das Gerede mit dem Alter und der 5?  Natürlich bin ich kein Welpe mehr, aber dafür bin ich doch ein ausgewachsener toller prächtiger Bursche. „I feel good“, wie die Old Dogs sangen. Leonie erklärte mir, dass die Sängerin der Gruppe sehr gerne Hunde mag und selber vier Vierbeiner hat. Wenn wir an der Bar vorbei gehen, wo diese alten Hunde abends immer auftreten, kommt die hübsche Sängerin häufig von der Bühne gesprungen, um mich zu streicheln. Und das mitten im Stück. Man, die muss mich wirklich mögen. Gut, dass ich kein Welpe mehr bin. Da würde sie mich sicher im Gewühl  übersehen.

Heute – Leonie scheint manchmal Angst zu haben, dass ich zu schnell alt werde. Vielleicht kann sie sich auch einfach nicht vorstellen, dass ich eines morgens nicht mehr bei ihr bin. Sie scheint mich wirklich zu mögen. Wie ich darauf komme? Nicht nur, weil sie mich füttert. Unseren Besuch und selbst ihre allerliebsten Zweibeiner Familienmenschen setzt sie einfach so am Flughafen ab und lässt sie wegfliegen. Das macht sie mit mir nicht. Ich darf immer wieder zu ihr ins Auto springen und mit ihr nach Hause fahren. Das ist wahre Liebe :-).

Wenn sie zu traurig ist, weil wieder geliebte Menschen weggefahren sind, wie heute, dann freut sie sich anscheinend sehr, dass ich da bin und sie trösten kann. Ja, stellt Euch vor: manchmal bin ich ein richtiger Therapiehund. Und dafür mich ich noch lange nicht zu alt.

Morgen – hier ist ein riesiger Sturm angekündigt. Nicht nur, dass Leonie graue Gedanken im Kopf hat, weil kein Besuch mehr da ist, der uns Knochen schenkt. Nein, vom Atlantik rauscht ein richtig großer Sturm auf die Insel zu. Der Himmel ist grau. Es stürmt. Sämtliche Boote sind aus dem Hafen mit einem großen Kran auf einen Berg gebracht worden. Und auch ich darf leider nicht mehr ins Wasser. Leonie hat Kerzen und eine Taschenlampe bereit gelegt. Denn wenn die Elektrizität weggehen sollte, kann sie leider nicht so gut wie ich im Dunklen  zurechtkommen. Ich sollte ihr mal besser schnüffeln und riechen beibringen. Aber dafür scheint Leonie nicht so richtig ausgelegt zu sein. Wenn ich ausgeschlafen habe, werde ich Euch vielleicht morgen erzählen, wie wir die Sturmnacht verbracht haben.

Heute ein paar Impressionen vom hiesigen Karneval. Da meine Kamera defekt ist, konnte ich leider nur das Tele einsetzen. Zu den bunten Bildern müsst Ihr Euch laute rhytmische Sambaklänge denken.

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

Karneval Los Gigantes 2013

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Gestern – Wir haben zurzeit Besuch und gehen daher noch mehr spazieren. Schließlich soll der Besuch doch möglichst viel von der Insel sehen. Ich liebe Besuch  :-). Gestern sind wir zunächst immer parallel zum Meer gelaufen. Dort haben wir unheimlich hohe Wellen gesehen, die gegen die Felsen klatschten. Ich wäre so gerne ins Wasser gegangen. Aber Leonie ließ mich nicht. Sie meinte, dass ich das hier nicht darf. An den meisten Stränden seien Hunde in Spanien verboten, hat sie mir erklärt. Dennoch findet sie immer wieder Möglichkeiten, dass ich doch noch ins Wasser komme. Wir gehen zum Beispiel morgens so früh an den Strand, dass wirklich  noch kein anderer Mensch da ist. Oder ab und zu fahren wir in eine so einsame Gegend, dass niemand nach Hunden am Strand fragt.

PROHIBIDO ANIMALES

PROHIBIDO ANIMALES

Überhaupt scheint Spanien nicht gerade das Hunde freundlichste Land zu sein. Die Verbotsschilder, die Number 18 bei uns im Hause haben anbringen lassen, kann man hier fast überall sehen. Dennoch gibt es auch viele Hunde freundliche spanische Menschen. Einer von diesen netten Menschen ist Oskar, der Wirt vom San Francisco. Das ist mein absoluter Lieblingsspanier. Da darf ich sogar ins Restaurant hinein, obwohl das eigentlich in Spanien verboten ist. Und wenn er mal gerade wirklich keinen Knochen für mich hat, sucht er im Kühlschrank nach Käse oder Wurst.

Lasko denkt.....

Lasko denkt…..

Heute – morgens habe ich beim Spazieren gehen meinen Lieblingshundefeind getroffen. Nicht, dass wir wirklich Feinde wären, aber wenn wir uns sehen, müssen wir beide einfach ein wenig den Hundemacho rauskehren. Sein Besitzer ist Italiener und ein älterer Mann, der Brutus kaum halten kann, wenn der mal richtig loslegt. Da Brutus anscheinend nicht nur Stress mit mir, sondern auch noch mit vielen anderen Hunden hat, versucht sein zweibeiniger Besitzer immer rechtzeitig hinter parkenden Autos in Deckung zu gehen, wenn er von Weitem Hunde sieht. Das sieht irgendwie lustig aus, wenn Hund und Mensch gebückt und fast beide auf allen Vieren hinter den Wagen lang schleichen.

Ich habe Brutus trotz Deckung natürlich doch entdeckt und gleich mit meinem beeindruckenden Wolfsgeheul und Wolfsgeknurre losgelegt. Brutus sprang fast über ein parkendes Auto und hustete dabei wie ein kranker Wolf. Ich sage husten, da er so stark an der Leine zurückgezogen wurde, dass sein Gebell im Hals erstarb. Ich knurrte noch einmal kräftig, bevor mich Leonie in die andere Richtung davon zog.

Nach so viel Aufregung werde ich nun erst einmal auf dem Sonnenliege ausruhen.

Morgen – morgen gehen wir hoffentlich in die einsamen Berge wandern, wo ich mich nicht über Brutus und Leonie nicht über Number 18 aufregen muss.

Lasko denkt

Lasko denkt

Gestern – unser Besuch ist tatsächlich gekommen und wir haben Wasser in der Wohnung und eine neue Wohnung in Aussicht. Das waren viele Gründe zu feiern. Oh, ich habe eine laaange anstrengende Nacht hinter mir. Restaurant, Lifemusik und soooo viele Leute, die mich streicheln wollten. Man, war das alles aufregend und es fielen tatsächlich ein paar große Knochen für mich ab.

Heute – heute morgen waren wir auf der Bank. Leonie musste Dinge für die neue Wohnung regeln. Wir standen eine halbe Stunde in einer langen Reihe. In der Filiale der  Knochenbank gibt es einen Direktor, einen zweiten Direktor und einen Menschen, der arbeiten muss. Da hier heute Karneval ist, hat der Mensch, der immer arbeiten muss, frei. So musste heute der zweite Direktor die Kunden persönlich betreuen. Betreuen ist vielleicht nicht das richtige Wort. Er zog eine böse Miene und stand wie ein richtiger Wolfsrudelführer hinter dem Bankschalter. Es war ihm anzusehen, dass es ihm gefiel, dass die Kunden in einer langen Reihe auf ihn warten mussten.

Plötzlich kam der Direktor aus seinem Raum und schritt in den Kassenraum an den zweiten Arbeitsplatz. Wir – und alle Kunden mit uns – schöpften Hoffnung, dass es nun vielleicht ein wenig schneller auf der Bank voran ginge, wenn der Direktor mitarbeiten würde. Weit, weit gefehlt…. Der Direktor stand mit verschränkten Armen im Kassenraum und betrachtete den zweiten Direktor bei der Arbeit. Ab und zu wechselte er ein paar Worten mit  ihm, bevor er sich gähnend wieder in seinen Arbeitsraum verzog. Leonie stöhnte und ich musste noch eine ganze Weile warten, ehe ich wieder heraus an die Luft konnte. „Das ist wirklich kein Service“, sagte Leonie zu mir. Vielleicht hängt ja  auch die ganze Krise mit diesem merkwürdigen Service zusammen. Aber ich bin ja zum Glück nur ein Hund und muss das nicht wirklich wissen.

Morgen – morgen werden wir mit unserem Besuch etwas Schönes unternehmen, aber das verrate ich noch nicht.

Lasko denkt

Lasko denkt

Gestern – Wir sind den ganzen Tag durch die Gegend gelaufen. Nicht, dass Ihr denkt, dass wir Zeit zum Wandern hatten. Nein, wir müssen nun wirklich dringend und ganz schnell eine neue Wohnung finden. In der alten Wohnung sind wir täglich von weiteren Wasser- und Elektrizitätsabstellungen bedroht. Jedenfalls sagt Leonie das und unser Wasser war ja schon tatsächlich eine ganze Woche weg. Sicher liegt das daran, dass auch unser Vermieter seine Raten für die Wohnung nicht mehr an die Knochenbank bezahlen kann. Es waren schon Leute von der Bank da und haben unsere Wohnung angeschaut. Ich lag auf dem Sofa und habe ganz genau beobachtet, wie sie alles angesehen und ausgemessen haben. Eine kurze Zeit hatte ich richtig Angst um mein rotes Sofa.
Gestern nachmittag und am Abend haben wir daher ganz viele Wohnungen angesehen. Oder besser gesagt: wir haben versucht, Wohnungen anzusehen. Denn viele Vermieter wollen hier anscheinend keine Hunde in der Wohnung und haben uns gleich an der Haustür abgewiesen. Stellt Euch vor, die denken tatsächlich, dass ein Labrador ein sehr großer Hund sei. Was würden die wohl zu einem Schäferhund oder gar einem irischen Wolfshund sagen? Obwohl – ein bisschen geschmeichelt fühle ich mich schon – ich bin ein großer Hund. Das muss ich mir immer wieder auf den Lefzen zergehen lassen :-).
Heute – noch ruhe ich auf meinem Sofa. Aber nicht mehr lange, denn Leonie hat wieder neue Wohnungsbesichtigungstermine vereinbart. Dann werde ich wohl heute wieder neue Wohnbereiche erschnüffeln. Wenn man mich denn überhaupt in die Wohnungen reinlässt. Allerdings meinte Leonie, dass sie bereits mit einem Vermieter gesprochen hätte und der hätte nichts gegen Hunde. Na, da bin ich ja schon richtig gespannt. Ob es dort wohl ein neues rotes Sofa gibt? Nicht, dass die mich noch in einen spanischen Hundeverschlag abschieben. Aber das würde Leonie nicht zulassen. Da bin ich ganz sicher. Leonie hat mir versprochen, mir für den Fall, dass es in der neuen Wohnung kein rotes Sofa geben sollte, eine rote Decke zu kaufen. Darauf freu ich mich jetzt schon – neu und wahrscheinlich kuschelweich.
Morgen – kommt unser Besuch und hoffentlich haben wir dann auch endlich wieder eine Wohnung gefunden. Ehrlich gesagt – Leonie sucht bereits seit Wochen und Monaten. Alle Immobilienmakler vor Ort suchen mit. Es Es ist kaum zu glauben, dass wir keine Wohnung finden. Denn überall hängen hier Schilder (se vende, se aquilar – zu verkaufen, zu vermieten). Die Wohnungssuche kann doch nicht an Lasko Labrador scheitern :-).